Steinburg

A20 bei Bad Bramstedt: Baustart nach langem Stillstand in Sicht!

Die Zukunft der A20 zwischen Bad Bramstedt und der A7 sorgt für Gesprächsstoff. In einer kürzlich durchgeführten Informationsveranstaltung berichtete Mario Schönherr, Projektleiter der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), über den Fortschritt der Vorarbeiten für diesen Abschnitt des Fernstraßenausbaus. Seit 2014 war das Planfeststellungsverfahren für diesen wichtigen Verkehrsabschnitt gestoppt, doch nun wird es wiederbelebt. Schönherr informierte interessierte Bürger und Vertreter der lokalen Wirtschaft im Kurhaustheater über die nächsten Schritte.

Besonders die Umweltauflagen spielen eine zentrale Rolle im Bauprojekt. Schon seit 2019 werden Lebensräume von Fledermäusen und Amphibien erfasst, um sicherzustellen, dass diese Tiere während der Bauarbeiten nicht gefährdet werden. „Die Umweltgesetze sind deutlich verschärft worden“, führte Schönherr aus. Für viele Planungsschritte muss deshalb sehr sorgfältig vorgegangen werden.

Die Planungen für den Bauabschnitt

Der geplante Abschnitt hat eine Länge von 13,3 Kilometern und sieht unter anderem fünf Brücken sowie zwölf Unterführungen vor, um die bestehenden Straßen und Gewässer zu berücksichtigen. Bedeutend ist, dass die Autobahn in Bissenmoor in einem Trog verlaufen soll, um die Anwohner vor Lärm zu schützen. Dies geschieht auch durch den Einsatz von Flüsterasphalt. Die zulässigen Lärmwerte werden tagsüber bei 59 Dezibel und nachts bei 49 Dezibel liegen. Schönherr betonte jedoch, dass die Autobahn in Bissenmoor hörbar sein wird, insbesondere bei Südwind. Dies hat zur Folge, dass einige Anwohner möglicherweise Anspruch auf passiven Schallschutz haben.

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Der Zeitrahmen für das Projekt ist ambitioniert. In der zweiten Jahreshälfte 2024 sollen Anhörungen und öffentliche Auslegungen zur Wiederaufnahme des Planfeststellungsverfahrens erfolgen. Im Jahr 2027 könnte der Feststellungsbeschluss ausgesprochen werden, was die offizielle Baugenehmigung darstellt. Spätestens im Jahr 2028 soll der Bau beginnen, sofern keine Klagen eingereicht werden.

Gerichtliche Herausforderungen

Allerdings sind auch gerichtliche Hürden nicht zu vergessen. Schönherr wies darauf hin, dass der Bau für die verschiedenen Abschnitte der A20 eng miteinander verknüpft ist. So können keine Einzelabschnitte ohne Anschluss gebaut werden. Besonders die Abschnitte östlich der A7 haben mit Klagen zu kämpfen, die den Fortschritt erheblich behindern können. Ein wichtiges Datum ist die erste Hälfte 2026, wenn die Verfahren für den Abschnitt von der A7 bis Wittenborn abgeschlossen sein sollen.

Ein weiterer Aspekt, den Schönherr in seinem Vortrag thematisierte, war die Bedeutung der A20 für die lokale Wirtschaft. Vertreter der Industrie- und Handelskammer und Unternehmer wie Peter Boyens forderten eine beschleunigte Planung. Boyens äußerte scharfe Kritik an der Bundes- und Landespolitik, die seiner Meinung nach zu langsam agiere und dabei der Wirtschaft schadet. Kritisch bemerkte er: „Hamburg ist wie ein Bremsklotz für den Güterverkehr.“ Der Chef der Spedition Boyens berichtete zudem von den finanziellen Belastungen durch die Maut, die sein Unternehmen stark belasten.

Die neuesten Informationen und Entwicklungen zu diesen Themen werden in den kommenden Monaten weiterhin zur Diskussion stehen, da die Vorbereitungen und die Planung des Projekts voranschreiten. Für nähere Details zu den aktuellen Stand der Dinge wird auf www.kn-online.de verwiesen.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Bad Bramstedt, Deutschland
Quelle
kn-online.de

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