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Sensation in Bad Segeberg: Erste Haselmaus auf Grünbrücke entdeckt!

In Schleswig-Holstein wurde ein bemerkenswerter Erfolg im Bereich des Naturschutzes erzielt. Nach langen acht Jahren der Beobachtung entdeckten Umweltschützer erstmals die scheue Haselmaus (Muscardinus avellanarius) auf einer speziell angelegten Grünbrücke. Diese Entdeckung gilt als kleine Sensation für die Stiftung Naturschutz, die seit Jahren darauf gewartet hatte, dass sich das kaum sichtbare Tier auf diese künstliche Überquerung wagt.

Die Grünbrücke Kiebitzholm, die über die Autobahn A21 bei Bad Segeberg führt und etwa 35 Meter lang ist, wurde 2008 in Betrieb genommen. Ihre Funktionalität ließ jedoch Jahre auf sich warten, denn die Gehölze und Pflanzen auf dieser Brücke mussten erst wachsen, um den Anforderungen der Haselmaus gerecht zu werden. Schließlich wurde die Maus in einer Neströhre auf dem Bauwerk gesichtet, was die Annahme der Brücke durch das Tier bestätigte.

Grünbrücken in Schleswig-Holstein

Insgesamt gibt es in Schleswig-Holstein vier solcher Grünbrücken, die über die Autobahnen A7, A20, A24 und A21 verlaufen. Der Bau dieser Brücken ist mit Kosten zwischen 2,5 und 5 Millionen Euro pro Stück verbunden. Diese Investitionen zielen darauf ab, besondere Lebensräume für Tiere zu erhalten und ihre Fortpflanzung sowie Bewegungsfreiheit zu sichern. Die neueste Entdeckung auf der Kiebitzholm-Brücke verdeutlicht den Erfolg solcher Initiativen.

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Besonders erfreulich ist, dass nur 15 Kilometer entfernt auf einer anderen Grünbrücke an der A20 ebenfalls eine Haselmaus nachgewiesen wurde. Dies belegt für Experten eine wichtige Entwicklung: Die Lebensräume von Tieren vernetzen sich wieder und ermöglichen es ihnen, sich sicher zwischen verschiedenen Gebieten zu bewegen.

Bedeutung der Grünbrücken

Die Gestaltung solcher Brücken hat nicht nur das Wohl der Haselmaus im Blick. Um die A21 wurde zudem ein Naturwald von rund 20 Hektar angelegt, um die Landschaft insgesamt aufzuwerten und als Lebensraum zu dienen. Durch den damit verbundenen Bau von vier Kilometern Knicks wird sichergestellt, dass auch andere Arten in diesen Grünbereichen leben können. Dadurch wird nicht nur der genetische Austausch zwischen verschiedenen Populationen gefördert, Inzucht wird ebenfalls reduziert.

In Deutschland gibt es derzeit insgesamt 107 Grünbrücken über Autobahnen und Bundesstraßen. Damit diese auch von größeren Wildtieren angenommen werden, müssen sie eine Mindestbreite von 50 Metern aufweisen. Diese Maßnahme ist wichtig zur Verringerung von Wildunfällen, die oft durch Queren der Straße von Tieren verursacht werden.

Die Haselmaus hat jedoch auch eine besondere Bedeutung im Kontext des Autobahnbauprojekts. Um den Bau der A20 in Bad Segeberg weiter voranzutreiben, müssen einige Haselmäuse sogar umgesiedelt werden. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung dar und verursacht Kosten von beinahe einer Million Euro, die letztlich vom Steuerzahler getragen werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und inwiefern die Natur diese speziellen Baumaßnahmen akzeptiert. Ein umfassender Bericht über diesen Fortschritt wurde von www.bild.de veröffentlicht.

Quelle/Referenz
bild.de

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