Segeberg

Vernichtung und Widerstand: Neue Einblicke in Bad Sebergs dunkle Kriegsjahre

In Bad Segeberg erinnerte man sich an die düstere Zeit des totalen Krieges 1942/43, als das Schicksal der jüdischen Bürger und der Flüchtlinge aus Hamburg in einem neuen Heft über den Nationalsozialismus dokumentiert wird – ein erschütterndes Zeugnis der Vernichtung und den Mut der Hinterbliebenen, das zum Nachdenken anregt!

In Bad Segeberg gibt es einen neuen historischen Rückblick auf die Jahre des Zweiten Weltkriegs, speziell auf die Zeit zwischen 1942 und 1943. Die Herausgeber Axel Winkler und Hans-Werner Baurycza haben das 13. Heft der Reihe „Der Nationalsozialismus in Bad Segeberg“ veröffentlicht, das sich mit den gravierenden Veränderungen und den Schrecken dieses Krieges auseinandersetzt.

Das Jahr 1942 war von entscheidender Bedeutung, da es mit der Wannsee-Konferenz begann, die als ein düsteres Kapitel in der Geschichte Deutschlands gilt. Dort wurde die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung geplant. In dem jüngsten Heft werden alle 32 jüdischen Menschen aufgelistet, die entweder in Bad Segeberg geboren wurden oder hier lebten. Unter ihnen wird das Schicksal von Rosa Behrend, geborene Seligmann, besonders hervorgehoben. Laut Axel Winkler wurde ab diesem Jahr das Leben der Juden nicht mehr nur von Schikanen, sondern von lebensbedrohlicher Gewalt bestimmt.

Die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung

Obwohl die Bombardements britischer Luftwaffen Bad Segeberg selbst nicht direkt trafen, waren die Auswirkungen unübersehbar. Menschen aus Hamburg, die durch die Angriffe obdachlos geworden waren, suchten Zuflucht in der Region. „Viele suchten Zuflucht in Bad Segeberg,“ sagt Axel Winkler, „und es gab Sammelunterkünfte in den Gasthäusern.“ Die Lokalzeitungen waren gefüllt mit Suchanzeigen von verzweifelten Menschen, die nach Angehörigen suchten, die während der Angriffe vermisst wurden.

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Die Anzahl der Todesanzeigen von gefallenen Soldaten stieg ebenfalls erheblich. Eine besonders bewegende Anzeige war die von Jost-Henrich Rinne, der in nur 22 Jahren an der Ostfront fiel. Sein Vater, Dr. Hans Rinne, formulierte die Anzeige so, dass sein Sohn „den Heldentod für Führer und Volk“ gestorben sei. Solche Formulierungen spiegeln die dramatischen Zeiten wider, in denen viele glaubten, für höhere Ideale zu kämpfen.

Die Publikation bietet eine eingehende Analyse und erhellt die verzweifelte Lage, in der sich viele Menschen in dieser Zeit befanden. Es ist klar, dass die Erlebnisse in Bad Segeberg Teil eines größeren, schrecklichen Geschehens sind, das sich in ganz Deutschland und Europa abspielte.

Interessierte können das Heft 13 der Reihe in den Buchhandlungen von Bad Segeberg und bei Basses Blatt (Kurhausstraße 12) für vier Euro erwerben. Es ist ein wertvolles Zeitdokument, das aufzeigt, wie die Weltkriegsjahre das Leben der Menschen vor Ort beeinflussten und wie diese dunklen Kapitel der Geschichte bis heute nachhallen.

Die Hintergründe zu diesen Entwicklungen und die Geschichten der Opfer werden in diesem Heft umfassend behandelt. Wer mehr erfahren möchte, kann sich ausführlich im Heft informieren, das nicht nur die Tragödien, sondern auch die Stärke derjenigen beleuchtet, die unter diesen Umständen ausharren mussten. Weitere Informationen finden sich auf www.basses-blatt.de.

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