Norderstedt. In einer schockierenden Nacht am 17. März 2024, als die Stadt schlief, verwandelte sich die Oststraße in eine Rennstrecke! Zwei junge Männer, ein 21-jähriger Kfz-Mechatroniker und ein 28-jähriger Mitarbeiter für Luftsicherheit, rasten mit atemberaubenden 120 km/h durch eine Tempo-50-Zone. Das illegale Autorennen, das um 3:25 Uhr begann, hätte katastrophale Folgen haben können, wenn ein unbeteiligtes Fahrzeug aus einer Nebenstraße abgebogen wäre. Glücklicherweise waren zwei Polizisten der Zivilstreife zur Stelle und verhinderten Schlimmeres, als sie das gefährliche Treiben bemerkten.
Die beiden Raser mussten sich vor dem Amtsgericht Norderstedt verantworten. Nach einer fast dreistündigen Verhandlung wurde das Verfahren unter Auflagen eingestellt. Die Umstände des Rennens waren jedoch mehr als dubios. Die beiden Angeklagten hatten sich erst in der Nacht kennengelernt und es gab keine klare Planung für das Rennen. Der jüngere der beiden, dessen Erinnerungen während der Vernehmung schwankten, gab an, dass er die anderen Männer auf einem Burger-King-Parkplatz in Hamburg-Langenhorn getroffen hatte. „Ich habe sie beobachten, wie sie mit ihren Autos witzige Dinge gemacht haben“, erklärte er. Was folgte, war ein dramatisches Rennen, das nur durch das Eingreifen der Polizei gestoppt werden konnte.
Prozess um illegales Autorennen in Norderstedt: Aussagen sehr vage
Die Verhandlung offenbarte eine verworrene Geschichte. Während der 28-Jährige nur durch seinen Verteidiger eine Erklärung abgab, in der er Reue bekundete, blieb der 21-Jährige vage und unklar in seinen Aussagen. Die Polizei beobachtete, wie die Fahrzeuge mit quietschenden Reifen und heulenden Motoren durch die Oststraße rasten, teilweise auf der Gegenfahrbahn. Als die Polizisten mit Blaulicht hinterherjagten, mussten sie selbst bis zu 140 km/h fahren, um die Raser einzuholen. Doch als die beiden Männer das Blaulicht erblickten, bremsten sie abrupt ab und beendeten ihr riskantes Spiel.
Am Ende kamen die Raser mit einer Verwarnung davon und dürfen nach achteinhalb Monaten ihre Fahrerlaubnis zurückerhalten. Der 21-Jährige muss zusätzlich ein verkehrspsychologisches Aufbauseminar absolvieren, während der 28-Jährige eine Zahlung von 600 Euro an die Verkehrswacht Segeberg leisten muss. Ein gefährliches Spiel, das mit einem glücklichen Ausgang endete – aber die Fragen bleiben: Wie weit kann man gehen, bevor es zu spät ist?