Im Herzen von Bad Segeberg kämpfen Pendler wie Martin Ernst mit den chaotischen Zuständen des Schienenersatzverkehrs. Seit August ist die beliebte Verbindung zwischen Bad Segeberg und Bad Oldesloe aufgrund von Bauarbeiten der Deutschen Bahn lahmgelegt. Jede Menge Frustration und Zeitverlust ist die Folge, wenn der Bus, der die Menschen nach Bad Oldesloe bringen soll, einfach nicht pünktlich kommt. "Wir stehen wie Ölgötzen da und warten vergeblich", beschreibt der 50-Jährige die leidvolle Situation.
Das Problem, das noch schlimmer ist als die Verspätungen, sind die oft einfach ausgelassenen Haltepunkte. Pendler aus Wakendorf berichten entsetzt, dass der Ersatzbus an ihren Haltestellen vorbeirauscht – eine erschreckende Realität, die nur noch mehr Beschwerden provoziert. Ratschläge, wie man mit den unzuverlässigen Fahrzeiten umgehen kann, liegen auf der Hand, jedoch übernähme Ernst inzwischen eine riskante neue Strategie: "Wenn der Bus vor sechs nicht kommt, springe ich in die Bahn nach Neumünster." Diese Entscheidung kann allerdings zu einem Wettlauf mit der Zeit werden, denn oft bleibt nur eine Minute für den Umstieg nach Hamburg – eine wackelige Angelegenheit!
Missing Information: Eine Quelle der Verwirrung
Der Informationsmangel rund um den Ersatzverkehr verstärkt die Unannehmlichkeiten. Der ZOB in Bad Segeberg glänzt mit einer bedauerlichen Abwesenheit elektronischer Anzeigetafeln. Die heftige Kritik kommt nicht nur von Ernst, sondern zieht sich durch die gesamte Pendlergemeinschaft. "Die Einsatzpläne sind klein gedruckt und kaum lesbar", schimpfen viele, während sie veraltete Informationen und verwirrende Fahrpläne studieren. Zudem räumt die Nordbahn ein, die anhaltenden Beschwerden seien berechtigt, und kündigt an, diese ernsthaft angehen zu wollen. "Nach eigenen Angaben gibt es Mängel bei fünf Prozent der Gesamtleistung, die wir beheben möchten", erklärt Nordbahn-Sprecher Nico Jaenecke.
Hinter der Kulisse brodelt es. Mit einem hohen Baustellenaufkommen kämpft die Bahn nicht nur in Segeberg, sondern im ganzen Schleswig-Holstein. Es gibt kaum lokales Busunternehmen mehr, um alle Anforderungen zu erfüllen, was die Situation zusätzlich verkompliziert und Pendler in eine immer frustrierendere Lage bringt.
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