Schleswig-Holstein

Seehundstation Norddeich: Jungtiere erfolgreich in die Freiheit entlassen

Die Auswilderung von Seehund-Nachwuchs ist ein wichtiger Schritt für die Erhaltung der Tierart und für das Ökosystem Nordsee. Die Seehundstation Norddeich hat in jüngster Zeit wiederholt auf Juist die ersten Heuler, darunter die jungen Tiere Reinhard, Oskar, Odin und Fridtjof, erfolgreich in die Freiheit entlassen. Dies geschah nach einer intensiven Pflegezeit von etwa 53 Tagen in der Station.

Bedeutung der Auswilderung

Die Auswilderung dieser Jungtiere ist nicht nur ein erfreuliches Ereignis für die Tierstation, sondern auch von großer Bedeutung für die Population der Seehunde. Peter Lienau, der Leiter der Seehundstation Norddeich, betont, dass vor allem die Störungen durch Menschen eine der Hauptursachen für die Trennung der Jungtiere von ihren Müttern darstellen. Diese Störungen erschweren es den Heulern, ausreichend Nahrung zu sich zu nehmen und ihre Energie- und Fettreserven aufzubauen, die für ihr Überleben in der freien Natur entscheidend sind.

Aktuelle Herausforderungen

In den letzten Wochen gab es jedoch zunehmende Herausforderungen für die Aufzucht der Seehunde. Während das Wetter optimal für die Jungtiere war, führten menschliche Störungen, insbesondere durch frühe lange Wochenenden, zu Problemen. Jungtiere, die sich aus Angst ins Wasser flüchten müssen, verlieren wertvolle Energiereserven, die sie dringend benötigen, um stark genug zu sein, um eigenständig zu überleben.

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Geburtenzeit und Selbstständigkeit

Die Geburtszeit für Seehunde in Schleswig-Holstein begann bereits Anfang Mai, wobei die letzten Geburten vereinzelt bis Ende Juli dauerten. Aktuell sind die Tiere, die in freier Wildbahn angetroffen werden, bereits selbstständig und benötigen keine Unterstützung von Menschen oder ihren Müttern. Die Notwendigkeit, diesen Tieren Ruhe und Abstand zu bieten, steht jetzt im Vordergrund, um ihre weitere Entwicklung nicht zu stören.

Die Rolle der Seehundstationen

Die Seehundstation Norddeich und die Station Friedrichskoog sind laut internationalem Abkommen die einzigen anerkannten Einrichtungen in Deutschland, die sich um verletzte oder verwaiste Seehundjunge kümmern dürfen. Beide Stationen dienen nicht nur der Rehabilitation der Tiere, sondern sind auch für die Öffentlichkeit zugänglich und bieten eine wichtige Bildungsressource über den Schutz dieser besonderen Meeresbewohner. Besucherinnen und Besucher können hier lernen, wie sie zur Erhaltung der Seehundpopulation beitragen können, indem sie die Lebensräume dieser Tiere respektieren und schützen.

Die positive Auswilderung der ersten Heuler in der Nordsee zeigt, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen ist. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedrohung, der viele Tiere ausgesetzt sind, ist ein zentraler Aspekt des Schutzes und der Erhaltung dieser faszinierenden Meeresbewohner.

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– NAG

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