Seit Ende Juni gilt auf der K103 zwischen Boltoft und Esgrusmühle eine neue Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, die bei vielen Verkehrsteilnehmern auf Unverständnis stößt. Autofahrer und Passanten fragen sich, warum diese Maßnahme ergriffen wurde. Ein häufig geäußertes Unbehagen beschreibt die Situation: „Es gibt doch überhaupt keinen erkennbaren Grund für diese Maßnahme.“ Solche Kommentare sind in sozialen Netzwerken weit verbreitet.
Ein Nutzer stellte in einem Forum die Frage, was es mit den „merkwürdigen 30er-Schildern in Esgrus“ auf sich habe. Er verwies auf das zeitweilige Verschwinden der Schilder und erkundigte sich, ob diese möglicherweise gestohlen worden seien oder ob die Straßenbehörde nicht wüsste, was sie tue. Konkret stellte er fest: „Die Straße wurde vor vier Jahren erneuert. Ja, die Banketten sind abgesunken, aber die Straße an sich ist topp. Kein Schlagloch – nix!
Erklärung der Verkehrsbehörde
Auf Nachfrage von Medienvertretern gab die Pressestelle des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV) Schleswig-Holstein bekannt, dass die Geschwindigkeit aufgrund starker Bankettbeschädigungen aus Gründen der Verkehrssicherheit gesenkt wurde. Derzeit ist unklar, wie lange diese Maßnahme bestehen bleibt. „Die Behebung des Schadens befindet sich in der Planung. Details können aufgrund des frühen Planungsstadiums nicht genannt werden“, erklärte die Pressestelle.
Der Bürgermeister von Esgrus, Hendrik Lassen-Petersen, sieht möglicherweise einen Zusammenhang mit den Erneuerungsarbeiten an der L21 zwischen Sterup und Brunsholm, die von August 2023 bis Ende April 2024 stattfinden. Während dieser Zeit gab es eine ausgeschilderte Umleitung, die von Sterup über die L248 bis nach Steinbergkirche und von dort weiter über die B199 zur L252 führte. „Die meisten Verkehrsteilnehmer ignorierten diese Umleitung jedoch und bevorzugten die kürzere Strecke über Esgrus und Boltoft nach Sterup“, so Lassen-Petersen. Dies führe auf dem betreffenden Streckenabschnitt zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen, was die Bankette überlastet habe.
Zusätzlich wird das temporäre Verschwinden der 30er-Schilder thematisiert. Der Bürgermeister hatte den Kreis darum gebeten, auf dieser Strecke keine Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen. Dennoch, wie er berichtete, fand eine Messung statt, und kurz darauf verschwanden die Schilder. „Es ist möglich, dass jemand, der dadurch ‚geblitzt‘ wurde, die Schilder entwendet hat, um ein Bußgeld oder Schlimmeres zu vermeiden. Sofort wurden neue Schilder aus Gründen der Verkehrssicherheit aufgestellt“, fügte er hinzu.
Trotz des allgemeinen Unmuts gibt es auch Zuspruch für die Geschwindigkeitsreduzierung. Eine Fahrradfahrerin äußerte, dass sie sich mit der Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf der Straße sicherer fühle, da es in der Gegend keinen Radweg gibt. „Jetzt fahren die Autos nicht mehr mit 100 km/h an mir vorbei, sondern gefühlt nur noch mit 50 oder 70 km/h. Manche halten sich aber auch tatsächlich an die 30 Stundenkilometer“, bemerkte sie.
Die Situation bleibt angespannt, da sich die Diskussion über die Verkehrssicherheit sowie die Verkehrsbeschränkungen in der Region fortsetzt und sowohl positive als auch negative Stimmen zu hören sind. Die weitere Entwicklung ist abzuwarten, während die örtlichen Behörden an Lösungen arbeiten, um die Verkehrssicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.
– NAG