Fabian Hürzeler, der Trainer von Brighton & Hove Albion, bringt frischen Wind und eine klare Perspektive auf den Fußball in England. Seit seinem Wechsel von St. Pauli in die Premier League spricht er offen über die Unterschiede zwischen der britischen Liga und der Bundesliga und beleuchtet dabei sowohl sportliche als auch kulturelle Facetten. Sein bemerkenswerter Weg zeigt, was es bedeutet, in einer der erfolgreichsten Ligen der Welt zu arbeiten.
In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ äußerte sich Hürzeler kürzlich zur hohen Intensität und Qualität der Premier League, die seiner Meinung nach unübertroffen ist. “Es ist die beste Liga der Welt”, erklärte er. Er hebt hervor, dass jeder Gegner jederzeit in der Lage ist, ein Tor zu erzielen, was die Spiele spannender und unvorhersehbarer macht. Ein Aspekt, der auffällt, ist die großzügigere Spielleitung der Schiedsrichter, die dem Spiel mehr Dynamik verleiht. Hürzeler beobachtet, dass dies zu häufigen Umschaltmomenten führt, die beim Zuschauer zusätzliche Spannung erzeugen.
Unterschiede zur Bundesliga
Die Unterschiede zwischen der Premier League und der Bundesliga sind im Blick des Trainers auch kulturell verankert. Hürzeler stellt fest, dass in England die Bundesliga oft nur wenig Beachtung findet. Er erzählt, dass, wenn er Spiele aus Deutschland ansehe, die Zuschauer schnell das Interesse verlieren. Dies lässt darauf schließen, dass die britischen Fans ihren eigenen stilistischen Fußball bevorzugen und wenig für die Spiele in der Bundesliga übrig haben.
Während er bei St. Pauli als Aufstiegstrainer große Erfolge feierte, fiel es Hürzeler nicht schwer, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden. Die Werte, die er bei St. Pauli erlebte, scheinen auch in Brighton präsent zu sein. Die Offenheit und Akzeptanz gegenüber Menschen unterschiedlichster Herkunft und Orientierung scheint ihm bemerkenswert. „Die Werte des Kiezclubs finde ich auch in der Küstenstadt im Süden Englands wieder“, betont er, und dies stärkt sein Gefühl der Zugehörigkeit.
Seine Beobachtungen vor Ort zeigen, dass das Stadtgespräch häufig weniger um den Verein selbst und mehr um die Werte und Ambitionen der Stadt kreist. Hürzeler erlebt, dass seine neue Mannschaft und die Stadt eine Symbiose bilden, die sich in der sportlichen Identität des Klubs widerspiegelt. Während die Ambitionen hoch sind, bleibt auch der familiäre Charakter des Clubs erhalten.
Sportlich gesehen zeigt Brighton bereits in der aktuellen Saison bemerkenswerte Leistungen. Aktuell belegt das Team den dritten Platz in der Tabelle, hinter den Platzhirschen Manchester City und dem FC Liverpool. Besonders bemerkenswert war das letzte Aufeinandertreffen, in dem Brighton ein respektables Unentschieden gegen den Titelkandidaten FC Arsenal erzielte. Hürzeler ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft den eingeschlagenen Weg fortsetzen kann.
Der Trainer nutzt jede Gelegenheit, um die bedeutenden Unterschiede zwischen den beiden Ligen auszuarbeiten, zeigt sich jedoch optimistisch hinsichtlich der Entwicklung seines neuen Teams. Er verkörpert die Erwartungen und Herausforderungen, die mit dem Trainerdasein in einer so wettbewerbsintensiven Liga verbunden sind. Hürzelers Reise ist ein spannendes Beispiel für eine geschätzte Karriereentwicklung — von den bescheidenen Anfängen in der 2. Bundesliga zu den großen Bühnen der Premier League.
– NAG