Die Schleswig-Holstein Proms: Ein neuer Stern am Kulturhimmel
Die Schleswig-Holstein Proms, die vor kurzem in Neumünster stattfanden, entwickeln sich schnell zu einem bedeutenden Element des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF). Obwohl diese Veranstaltung erst ihre zweite Auflage erlebte, spricht die Begeisterung des Publikums dafür, dass sie eine dauerhafte Institution werden könnte.
Ein unvergessliches Ambiente
Die Holstenhalle in Neumünster, von SHMF-Intendant Dr. Christian Kuhnt als die „Royal Albert Hall des Nordens“ bezeichnet, bot den idealen Rahmen für diese feierliche Nacht. Die Menschen strömten nicht nur in die Halle, sondern verweilten auch vor dem Eingang, wo das Dudelsack-Ensemble St. Pauli Pipes & Drums das Publikum mit irischen Klängen unterhielt. Diese kreative Strategie half nicht nur, die Vorfreude zu steigern, sondern reduzierte auch das Gedränge im Innenraum erheblich.
Das Außergewöhnliche Orchester
Die NDR Radiophilharmonie, unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Stanislav Kochanovsky, brachte an diesem Abend bemerkenswerte Darbietungen. Annette Dittert, ARD-Korrespondentin und Moderatorin, fragte Kochanovsky nach dem Geheimnis der hohen Qualität seines Orchesters. Seine Antwort verdeutlichte, dass die regelmäßigen Live-Übertragungen und Aufnahmen dazu beitragen, den Druck zur Perfektion zu erhöhen – ein Faktor, den das Publikum am eigenen Leib spüren konnte.
Herausragende Solisten beeindrucken
Das mit namhaften Solistinnen besetzte Konzert bot eine Vielfalt an musikalischen Erlebnissen. Camille Thomas, Lucienne Renaudin Vary und Bomsori Kim trugen mit ihren leidenschaftlichen Darbietungen dazu bei, die Stimmung im Saal zu heben. Thomas faszinierte mit der Leichtigkeit, mit der sie David Poppers „Ungarische Rhapsodie“ interpretierte, während Renaudin Vary die beliebten Melodien aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ zum Leben erweckte.
Ein Stück Tradition in der Entstehung
Der Abend endete mit dem energiegeladenen Finale, das bei den „Original-Proms“ in England ähnlich gefeiert wird. Die Stücke „Rule, Britannia!“ und der Marsch Nr. 1 aus Edward Elgars „Pomp and Circumstance“ lockten das Publikum dazu, sich aktiv zu beteiligen und mitzuclappen. Der Humor und die Ausgelassenheit trugen zur besonderen Atmosphäre bei, und der Luftballonregen, der die Farben Schleswig-Holsteins und Großbritanniens widerspiegelte, sorgte für visuelle Freude.
Ein Blick in die Zukunft
Mit der erfolgreichen Durchführung der Schleswig-Holstein Proms haben die Organisatoren einen wichtigen Schritt gemacht, um dieses Event als feste Größe in das Festivalprogramm zu integrieren. Gäbe es eine erneute Gegenüberstellung im Jahr 2025, könnte dies den Grundstein für eine neue Tradition im Schleswig-Holstein Musik Festival legen. Die Resonanz des Publikums deutet darauf hin, dass die Vorfreude auf die nächsten Proms bereits vorhanden ist.
– NAG