In Schleswig-Holstein wird ein ambitionierter Plan vorgestellt, um die stark gefährdeten Niederungen des Landes bis zum Jahr 2100 zu retten. Mit den Herausforderungen des Klimawandels – darunter steigender Meeresspiegel, Sturmfluten und extreme Wetterbedingungen – hat die Landesregierung ein Strategiepapier erarbeitet, das darauf abzielt, wertvolle Ackerflächen zu schützen und an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Rund 20% der Landesfläche liegt unterhalb von 2,5 Metern Normalhöhennull, vor allem in der Region Eider-Treene-Sorge. Farmer in der Region äußern sich besorgt über mögliche Flächenverluste, da einige ihrer Äcker dauernd vernässt werden sollen, was laut Klaus-Peter Dau vom Kreisbauernverband in Tetenhusen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch problematisch sein könnte, wie ndr.de berichtete.
Wasserwirtschaft in Schleswig-Holstein
Die neu vorgestellte Niederungsstrategie umfasst die Modernisierung alter Schöpfwerke aus den 1950er und 1970er Jahren und soll einen umweltfreundlicheren Umgang mit Wasser fördern, um die Flächen vor Überflutungen zu schützen und gleichzeitig Wasserreserven für Trockenperioden zu sichern. Die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen sind nicht neu: Bereits seit dem 12. Jahrhundert regelt Schleswig-Holstein gemeinschaftlich den Küstenschutz. Die Diskussion über die richtige Balance zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft ist entscheidend, um die beiden wesentlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen, wie schleswig-holstein.de hervorgehoben hat.
Minister Tobias Goldschmidt (Grüne) betont, dass der Umgang mit Wasser eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Landwirtschaft spielt. Die Strategie soll die Zusammenarbeit von Landwirten, Umwelt- und Wasserbehörden intensivieren, um besser mit den Herausforderungen des Klimawandels umzugehen. Die Schaffung von Anreizen für umweltfreundliche Praktiken in der Landwirtschaft steht dabei im Vordergrund. Dennoch bleibt abzuwarten, wie diese Ändernungen in der Praxis umgesetzt werden und welche Unterstützung die Landwirte tatsächlich erhalten werden, um ihren Betrieb erfolgreich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.