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Schleswig-Holstein: Militärtechnik schützt Greifvögel in Windparks

In Schleswig-Holstein werden ab sofort in zwei Windparks Militär-Technologien eingesetzt, um durch Kamerasysteme Greifvögel wie den Rotmilan vor Rotorunfällen zu schützen und so den Artenschutz bis Ende 2025 zu verbessern.

Innovative Technologie für den Artenschutz in Schleswig-Holstein

Ein wegweisendes Projekt in Schleswig-Holstein könnte schon bald eine neue Methode im Bereich des Tierschutzes darstellen. Militärtechnologie wird eingesetzt, um die gefährdeten Vogelarten, insbesondere den Rotmilan und den Seeadler, zu schützen. Die künftige Installation von speziellen Kamerasystemen in zwei Windparks zeigt, wie moderne Technologie zum Schutz der Artenvielfalt beitragen kann.

Die Herausforderung für Greifvögel

Greifvögel sind in den letzten Jahren vermehrt durch die Rotoren von Windkraftanlagen gefährdet. Jedes Jahr kommt es zu zahlreichen Verletzungen und Todesfällen unter schützenswerten Vogelarten. Die Verletzung von Artenschutzregeln hat nicht nur ökologische, sondern auch rechtliche Konsequenzen. Daher ist derartige Technologie von großer Bedeutung, um einen Ausgleich zwischen erneuerbarer Energiegewinnung und Naturschutz zu schaffen.

Details des Projekts

Das bundesweit einmalige Vorhaben wird in den Windparks im Kreis Rendsburg-Eckernförde und in Husum realisiert. Bis Ende 2025 werden in diesen Parks Kamerasysteme installiert, die auf bemerkenswerte Weise mit 23 bis 25 Kameras ausgestattet sind. Entwickelt von Rheinmetall, einem Unternehmen, das normalerweise Militärtechnik produziert, nutzen diese Systeme Künstliche Intelligenz, um Vögel in einem Umkreis von 1.000 Metern zu erkennen.

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Wie genau funktioniert das System?

Die Technologie ermöglicht es, die Flugmuster und die Frequenz der Flügelschläge von Greifvögeln zu analysieren. Die Kameras lernen aktuell die Bewegungsmuster von 14 besonders gefährdeten Vogelarten. Wenn ein Rotmilan oder ein anderer geschützter Vogel sich einem Windrad auf weniger als 350 Meter nähert, wird das Windrad automatisch in den Standby-Modus versetzt, was bedeutet, dass die Rotoren nicht mehr drehen. Sobald der Vogel den Sicherheitsbereich verlässt, nimmt das Windrad seinen Betrieb wieder auf. Dies könnte eine entscheidende Maßnahme zum Schutz dieser Arten darstellen.

Eine Hoffnung für den Artenschutz

Die Implementierung solcher Antikollisionssysteme könnte nicht nur lokale, sondern auch nationale Impulse zur Erhaltung gefährdeter Arten geben. Es ist ein wichtiger Schritt, um den Artenschutz mit der Energiewende zu verbinden. Wenn sich das Konzept bewährt, könnte es auch in anderen Windparks in Deutschland und darüber hinaus eingesetzt werden.

Die Anstrengungen, die der Schutz gefährdeter Vogelarten erfordert, sind enorm, und dieses Projekt könnte einen positiven Beitrag leisten. Die Verknüpfung von Technologie und Naturschutz könnte in Zukunft ein Modell für ähnliche Initiativen darstellen.

– NAG

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