Schleswig-Holstein hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Fortschritt im Bereich der Elektrifizierung von Bahnstrecken gemacht. Lange Zeit galt das Bundesland als Schlusslicht mit lediglich 27 Prozent elektrifizierten Strecken, doch die Einführung von Akkuzügen hat das Landschaftsbild verändert. Ein aktueller Bericht hebt hervor, dass Schleswig-Holstein mittlerweile auf den zweiten Platz im deutschlandweiten Vergleich aufgestiegen ist.
Ab Montag werden drei neue Akkuzüge der Nordbahn auf der Strecke zwischen Eckernförde und Kiel fahren. Diese Innovation ist Teil einer umfassenden Strategie, die es dem Land ermöglicht, mit einer flexiblen Technik aufzuholen. Der Einsatz von Akkuzügen benötigt nicht mehr als spezielle Oberleitungsinseln an Bahnhöfen, um die Züge aufzuladen, anstatt jede Strecke vollständig zu elektrifizieren. Dies stellt eine kosteneffiziente Lösung dar, um die Umweltbelastung durch Diesel zu reduzieren.
Zukunft der Mobilität in Schleswig-Holstein
Zusätzlich zu den Zügen zwischen Eckernförde und Kiel sind weitere Linien in Planung. Bis Mitte Dezember sollen auch die Bereiche von Husum nach Kiel sowie nach St. Peter-Ording und die Strecke Kiel - Schleibrücke-Süd mit Akkuzügen bedient werden. Schätzungen zufolge werden dann rund 41 Prozent der Bahnstrecken in Schleswig-Holstein von Akkuzügen befahren, während die Elektrifizierung der restlichen Strecken weiter voranschreitet. So wird erwartet, dass der Anteil der elektrifizierten Strecken auf 68 Prozent steigt.
Mit dieser Neuerung ist Schleswig-Holstein nicht nur auf den zweiten Platz im bundesweiten Ranking aufgerückt, sondern hat auch die Absicht, jährlich zehn Millionen Liter Diesel und 26.000 Tonnen CO2 einzusparen, was einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz darstellt.
In den vergangenen Monaten wurden bereits verschiedene Oberleitungsinseln eingerichtet, insbesondere in Heide, Bad Oldesloe und Kiel, um die Stromversorgung der Akkuzüge zu gewährleisten. Des Weiteren wurde die bestehende Infrastruktur erweitert, um die Effizienz zu steigern. Diese Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Plans zur Verbesserung des Schienenverkehrs in der Region und zur Förderung nachhaltiger Mobilität.
Die ersten Probleme mit den Akkuzügen, die im Dezember 2023 aufgrund von Software-Fehlern auftraten und zu eingeschränkten Fahrplänen führten, wurden mittlerweile durch ein Update behoben. Die Züge sollen nun zuverlässiger in Betrieb sein, was für die Reisenden eine willkommene Entlastung darstellt.
Aktuell sind bereits 52 Akkuzüge im Einsatz, was die Erwartungen übertroffen hat. Nordbahn und erixx sind die hauptsächlichen Betreiber dieser modernen Züge und haben bereits einige Strecken erfolgreich implementiert, darunter Neumünster - Büsum und Kiel - Lübeck.
Die Veränderungen durch die Einführung der Akkuzüge haben Schleswig-Holstein in den Fokus der Diskussion um moderne Bahnverkehrsstrategien gerückt. Die Entwicklungen in der Bahnlandschaft werden weiterhin genau beobachtet, da sie wichtige Impulse für die gesamte Mobilitätsstrategie des Landes setzen können. Die Verantwortung für den Ausbau und die Instandhaltung dieser Infrastruktur liegt nun in den Händen der Betreiber und der Landesregierung.
Für weiterführende Informationen und die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ndr.de.
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