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Rentenkrise in SH: Zehntausende Senioren auf Grundsicherung angewiesen!

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Rentner, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind, in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Aktuelle Statistiken zeigen, dass über 25.600 Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren im Jahr 2023 finanzielle Unterstützung benötigen. Dies stellt einen Anstieg von 4,12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, was Anlass zur Sorge gibt, so Tim Holborn, Geschäftsführer des Sozialverbands Schleswig-Holstein. Innerhalb von zwei Jahrzehnten hat sich die Situation zugespitzt und die Zahl der Menschen, die eine Grundsicherung im Alter beanspruchen, ist um 135 Prozent gestiegen.

Eine entscheidende Rolle spielt hierbei eine Gesetzesänderung zur Freibetragsregelung, die 2021 eingeführt wurde. Diese ermöglicht es Personen, die lange gearbeitet haben, aber nur geringe Einkünfte erzielen, einen Freibetrag bei der Berechnung der Grundsicherung geltend zu machen. Nähere Informationen zur Berechnung und zu den relevanten Formblättern sind auf der Website der Deutschen Rentenversicherung zu finden.

Anspruch auf Grundsicherung und die Hemmnisse bei der Antragstellung

Der Freibetrag, der nicht bei der Grundsicherung angerechnet wird, ist von 230 Euro im Jahr 2021 auf etwa 280 Euro im Jahr 2024 gestiegen. Um für die Grundsicherung in Frage zu kommen, sollte das monatliche Gesamteinkommen weniger als 1.062 Euro betragen. Durchschnittlich erhalten Rentner in Schleswig-Holstein jedoch nur etwa 1.200 bis 1.300 Euro, während Rentnerinnen durchschnittlich rund 800 Euro erhalten. Diese Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden finanziellen Unterstützung für viele betroffene Personen.

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Trotz des Angebots scheuen viele ältere Menschen den Gang zum amtlichen Antrag. Scham spielt hierbei eine wesentliche Rolle, berichtet Holborn. „Viele haben ein Leben lang gearbeitet und möchten nicht als Bittsteller wahrgenommen werden.“ Diese Einstellung hemmt potenzielle Antragsteller, und oft sind es auch die komplizierten Anträge, die abschreckend wirken. Der Landesseniorenrat hat erkannt, dass eine Unterstützung in diesem Bereich dringend notwendig ist, um aufzuklären und zu helfen.

Das Einreichen eines Grundsicherungsantrags kann direkt bei der Deutschen Rentenversicherung oder beim Sozialamt geschehen. Die Antragsteller können sich auf der Website der Deutschen Rentenversicherung über die erforderlichen Formulare und die Berechnungsweise der Grundsicherung informieren. Eine positive Nachricht für die Empfänger: Die Grundsicherung wird grundsätzlich für einen Zeitraum von zwölf Monaten bewilligt.

Bundesweites Trend und Kritik an der Entwicklung

Dieser Trend ist nicht nur auf Schleswig-Holstein beschränkt. Auch bundesweit zeigen die Zahlen einen Anstieg der Grundsicheren im Alter. Nach der letzten Erhebung beziehen mittlerweile rund 728.990 Menschen in Deutschland Grundsicherung im Alter, was einem Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht äußerte sich zu diesen alarmierenden Zahlen und bezeichnete sie als „Offenbarungseid für die Ampelregierung.“

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Um diesen negativen Trend umzukehren, fordert der Sozialverband Schleswig-Holstein von der Regierung eine Anhebung des Rentenniveaus. Tim Holborn betont, dass mehr Geld in die gesetzliche Rentenkasse fließen müsse. Dies könnte beispielweise durch die Einbeziehung von Selbstständigen und Beamten in das System geschehen.

Die Entwicklungen rund um die Grundsicherung im Alter werfen bedeutende Fragen auf, über die verschiedene Organisationen und auch politische Vertreter aktiv debattieren. Fest steht, dass viele ältere Menschen in Schleswig-Holstein und darüber hinaus immer mehr auf staatliche Hilfe angewiesen sind, und es bedarf weiterer Anstrengungen, um ihnen ein würdevolles Leben im Alter zu ermöglichen.

Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen bieten zahlreiche Organisationen Hilfestellungen an. Die Benutzerfreundlichkeit der Antragstellung ist ein zentraler Punkt, der umfassend angegangen werden muss, um den Bedarf an Grundsicherung zu verringern.

Erfahren Sie mehr über die Hintergründe der Grundsicherung im Alter in Schleswig-Holstein in dem Artikel von www.ndr.de.

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