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Privatschulen in SH: Bildung im Aufwind oder nur für Reiche?

In Schleswig-Holstein boomt die Zahl der Privatschulen! Laut dem Bildungsministerium wurden in den letzten 20 Jahren 37 neue allgemeinbildende Ersatzschulen gegründet. Diese Schulen bieten eine Alternative zum öffentlichen Bildungssystem und haben in dieser Zeit über 2.000 neue Schüler angezogen. Die Leibniz Privatschule in Elmshorn ist ein Paradebeispiel für diesen Trend. Hier wird nicht nur auf Englisch unterrichtet, sondern auch innovative Methoden wie das Einsammeln von Handys vor Unterrichtsbeginn umgesetzt. Schulleiterin Barbara Manke-Boesten betont die Flexibilität und die besonderen Lehransätze ihrer Schule.

Privatschulen im Aufwind

Die steigenden Schülerzahlen sind nicht nur ein lokales Phänomen. Auch bundesweit zeigt eine Auswertung des Statistischen Bundesamts, dass immer mehr Kinder Privatschulen besuchen. In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Privatschüler in den letzten zehn Jahren von 14.700 auf 16.800 gestiegen. Trotz dieser Zunahme bleibt der Anteil der Privatschüler im Vergleich zu anderen Bundesländern mit 5,8 Prozent relativ niedrig. Die Privatschulen, darunter auch Waldorf- und Montessori-Schulen, bieten eine Schulpflichtalternative und ermöglichen den Schülern, Abschlüsse zu erlangen.

Doch der Besuch einer Privatschule hat seinen Preis. Viele Familien müssen tief in die Tasche greifen, um die monatlichen Schulgebühren von bis zu 190 Euro zu bezahlen. Cathrin Bitterschulte, Mutter von drei Kindern an der Leibniz Privatschule, erklärt, dass sie auf familiäre Unterstützung angewiesen ist, um die Kosten zu stemmen. Ihre Entscheidung für die Privatschule war nicht leicht, sondern das Ergebnis persönlicher Umstände, wie der emotionalen Belastung ihres ältesten Sohnes in einer Gemeinschaftsschule. Bildungsgerechtigkeit wird jedoch von vielen in Frage gestellt. Claudia Pick, Landeselternbeirätin, warnt davor, dass Privatschulen keine Alternative zum staatlichen Bildungssystem sein sollten und fordert eine bessere Ausstattung der öffentlichen Schulen, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

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Quelle/Referenz
ndr.de

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