In den letzten Tagen haben sintflutartige Regenfälle in mehreren europäischen Ländern, darunter Polen und Tschechien, zu drastischen Überschwemmungen geführt. Besonders dramatisch zeigt sich die Situation in Österreich, wo ein Feuerwehrmann sein Leben verlor und zahlreiche Menschen in Not gerieten. Während sich die Lage in Ostdeutschland weniger alarmierend präsentiert, wird dennoch ein Anstieg der Wasserstände in Städten wie Dresden erwartet.
In Niederösterreich sind die Auswirkungen der starken Regenfälle verheerend. Tausende Rettungskräfte sind im Einsatz, um betroffenen Bewohnern zu helfen und Deiche mit Sandsäcken zu sichern. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die Situation als noch nie dagewesen. Am Stausee Ottenstein wird versucht, durch kontrolliertes Ablassen von Wasser, Überflutungen zu vermeiden, was jedoch die Lage flussabwärts weiter verschärft.
Überflutungen im Osten Deutschlands
Am Sonntagabend galt in Dresden Alarmstufe 2, während der Wasserstand der Elbe bereits auf 5,01 Meter gestiegen war. Dies sind alarmierende Werte, denn der Normalstand liegt bei etwa 2 Metern. Vor dem Hintergrund der Hochwasserereignisse von 2002, als der Wasserstand auf 9,40 Meter anstieg, werden besorgniserregende Prognosen für die kommenden Tage erwartet.
Die tschechische Stadt Krnov, die am Sonntag unter Wasser gesetzt wurde, hat die Behörden in Aufruhr versetzt. Bürgermeister Miroslav Binar verglich die jetzige Situation mit den verheerenden Überschwemmungen von 1997 und erklärte, dass die Stadt fast vollständig überflutet sei. Hubschrauber sind im Einsatz, um Bewohner in Sicherheit zu bringen.
Kritische Bedingungen in Polen
In Polen wurde die Lage in der Kleinstadt Klodzko durch den Bruch eines Staudamms weiter verschärft. Der Pegel der Glatzer Neiße stieg auf alarmierende 6,84 Meter. Im benachbarten Dorf Krosnovice kam es zu einem tragischen Todesfall, als ein Mann infolge der Überflutungen ums Leben kam. Die Feuerwehr hatte Schwierigkeiten, ihn zu erreichen, weil das Gebiet unter Wasser stand.
Insgesamt kämpfen mehrere Regionen in Deutschland und Nachbarländern gegen die Überflutungen, die nicht nur Menschenleben, sondern auch die Infrastruktur bedrohen. Wetterdienste warnen vor weiteren Regenfällen, die die Situation weiter verschärfen könnten. In Bayern bleibt die Hochwasserlage angespannt, jedoch wird prognostiziert, dass sich die Bedingungen stabilisieren könnten, sobald die Niederschläge nachlassen.
Die besorgniserregende Klimasituation trägt zu den zunehmenden Extremwetterereignissen bei, wie sie in den letzten Wochen in zahlreichen Bundesländern zu beobachten waren. Die Regierungen in betroffenen Gebieten treffen Vorbereitungen zur Gewährleistung der Sicherheit und zur Unterstützung der geschädigten Bevölkerung. Der tschechische Präsident Petr Pavel hat zudem die Bevölkerung zur Unterstützung der Hochwasseropfer aufgerufen und eine schnelle Dringlichkeitshilfe in Aussicht gestellt.