Jens Kerstan, der Umweltsenator von Hamburg, hat angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen. In einem Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“ erklärte der erfahrene Politiker der Grünen, dass er zur nächsten Bürgerschaftswahl im März 2025 nicht mehr antreten werde und nach dem Ende der laufenden Legislaturperiode nicht mehr für das Amt des Umweltsenators zur Verfügung stehe. Diese Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, da gesundheitliche Probleme einen großen Einfluss auf seinen Entschluss gehabt hätten.
Vor knapp drei Jahren wurde bei Kerstan eine Krebserkrankung diagnostiziert, die er glücklicherweise besiegt hat. Dennoch sagt er, dass die Krankheit viel Kraft gekostet hat und ihn zwingt, über seine bisherigen Erfolge und zukünftigen Ziele nachzudenken. Der 58-Jährige betont, dass er die Frage nach neuen Zielen für die kommenden fünf Jahre mit einer ehrlichen und realistischen Analyse beantworten müsse – und diese Antwort sei nein. Er empfindet, dass er nicht mehr mit der nötigen Leidenschaft, Energie und Entschlossenheit an neuen Projekten arbeiten könne.
Erfolge und Rückblick
Kerstan blickt stolz auf seine politische Karriere zurück. Seit seinem Parteieintritt 1998 war er maßgeblich an der Erarbeitung und Umsetzung mehrerer bedeutender Projekte beteiligt. Als einer der Architekten des ersten schwarz-grünen Bündnisses auf Landesebene, das 2008 formal umgesetzt wurde, hat er die Verwaltung über einen längeren Zeitraum aktiv mitgestaltet. Zu den größten Erfolgen zählt der Rückkauf der Energienetze für Strom, Gas und Fernwärme, der 2013 durch einen Volksentscheid beschlossen wurde und den er später als Senator erfolgreich umgesetzt hat.
Zu seinen weiteren Errungenschaften gehören die wichtigen Umweltschutzmaßnahmen wie die Versiegelung über die Autobahn A7 mit einem Deckel und die Ausweitung von Naturschutzgebieten. Diese Erfolge lassen sich in jedem Stadtteil Hamburgs spüren und zeigen seine nachhaltige Wirkung auf die Umweltpolitik der Stadt.
Reaktionen auf Kerstans Rückzug
Die Vorsitzenden der Grünen in Hamburg, Maryam Blumenthal und Leon Alam, zeigten sich ebenfalls betroffen über Kerstans Rückzug, aber sie stimmten ihm zu, dass die Entscheidung nach zehn Jahren in einem solch herausfordernden Amt nachvollziehbar sei. Sie bezeichneten ihn als eine „echte Bank“ für die Grünen, deren Footprint in der Stadt unverkennbar sei, sowohl bei der Rekommunalisierung der Energienetze als auch beim Klimagesetz und anderen Projekten, die die Stadt in den letzten Jahren prägten.
Obwohl Kerstan sich von der politischen Bühne zurückzieht, will er bis zum Ende der Wahlperiode weiterhin engagiert arbeiten und die Grünen im bevorstehenden Wahlkampf unterstützen. Er hinterlässt eine eindrucksvolle Bilanz und einen bedeutenden Einfluss auf die Umweltpolitik Hamburgs. Seine Entscheidung markiert einen wichtigen Wendepunkt, sowohl für seine persönliche Gesundheit als auch für die zukünftige politische Landschaft der Stadt.
Die Hintergründe und Details zu diesem Rückzug sind bereits Thema heftiger Diskussionen. Die Auswirkungen seiner Entscheidung auf die zukünftigen umweltpolitischen Strategien in Hamburg bleiben abzuwarten, aber die Fußstapfen, die er hinterlässt, sind groß. Ein detaillierteres Bild von Kerstans Leistungen und seinem bevorstehenden Rückzug bietet der Artikel auf www.shz.de.
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