Kriminalität und JustizOstholstein

Polizeibeamter in Eutin: Prozess wegen Kinderpornografie beginnt!

Eutin. Ein Polizeibeamter aus Ostholstein steht im Mittelpunkt eines schockierenden Verfahrens: Der 56-Jährige muss sich wegen des Besitzes von 33 Bildern, die Kinder- und Jugendpornografie darstellen, vor dem Schöffengericht in Eutin verantworten. Diese Anklage könnte für ihn katastrophale Folgen haben – eine Verurteilung würde nicht nur seine Karriere beenden, sondern auch seine Pensionsansprüche in Gefahr bringen.

Die Staatsanwältin Helena Haas da Silva lieferte bei der Verlesung der Anklageschrift erschreckende Details. Die Bilder reichen von intimen Aufnahmen kindlicher Geschlechtsorgane bis hin zu verstörenden Szenen sexueller Gewalt. „Er hat genau das getan, was er verhindern sollte“, betonte Haas da Silva und verwies auf die besondere Verantwortung des Angeklagten, der als Präventionsbeauftragter in Schulen tätig war und dort Medienkompetenz vermitteln sollte.

Juristische Auseinandersetzungen

Der Verteidiger des Angeklagten, Michael P. (Name geändert), räumte den Besitz der Bilder ein, stellte jedoch die Zulässigkeit der Beweismittel infrage. Die Hausdurchsuchung, bei der die belastenden Datenträger im August 2022 sichergestellt wurden, war Teil eines internen Disziplinarverfahrens. Dennoch entschied die Vorsitzende Richterin Anja Farries, dass die Beweismittel verwertbar seien, da der Angeklagte zuvor über seine Rechte belehrt worden war.

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Ein weiterer Versuch des Verteidigers, das Verfahren gegen eine Geldauflage einzustellen, scheiterte. Die Staatsanwältin wies darauf hin, dass die Gesetzesänderung nicht für Polizeibeamte gedacht sei, die solche Bilder besitzen. Die Ermittlungen wurden durch einen obszönen Chatverlauf aus dem Jahr 2020 angestoßen, in dem Michael P. mit einer vermeintlich 16-Jährigen flirtete und pornografische Bilder von sich selbst verschickte.

Tiefgreifende Ermittlungen

Nach der Gefährderansprache des Landeskriminalamtes (LKA) wurde Michael P. vom Dienst suspendiert. Bei der Durchsuchung wurden Computer und Mobiltelefone sichergestellt, wobei viele Dateien stark verschlüsselt waren. IT-Spezialisten konnten jedoch 77 Dateien wiederherstellen, darunter 25 Bilder aus dem Cache eines Mobiltelefons. Die Ermittlungen gehen weiter, und der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Eutin, Deutschland
Quelle
ln-online.de

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