Im malerischen Haffkrug können die Anwohner und Urlauber einen Wechsel im Strandbild beobachten. Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und die Strandkorbvermieter bereiten sich darauf vor, ihre Körbe einzumotten, während letzte Gäste noch die letzten Sonnenstrahlen am Strand genießen. Marcus Bade, Vorsitzender des Landesverbandes der Strandkorbvermieter, blickt zurück auf eine Saison, die besser hätte laufen können.
„Ende Oktober ist Schluss“, bestätigt Bade, während er seine Strandabschnitte aufräumt. Ein Blick auf die Timmendorfer Strand zeigt noch 60 Strandkörbe, die darauf warten, genutzt zu werden. Die Saison war eher durchwachsen, und die Wetterbedingungen waren für die Vermieter oft ungünstig. „Der Mai und Juni waren stark durchwachsen“, erläutert er. Auch in der Hochsaison fehlte es an stabilem Wetter, was viele Besucher davon abhielt, die Küste aufzusuchen.
Baustellen erschweren das Geschäft
Zusätzlich zu den Wetterkapriolen haben Bauarbeiten an den Seebrücken in Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Haffkrug das Geschäft der Strandkorbvermieter beeinträchtigt. Während Bade die Baustellen als „nicht unbedingt störend“ beschreibt, sehen es viele seiner Kollegen, insbesondere die, die direkt an das Geschehen angrenzen, ganz anders. Zuhreta Schumacher, die den Abschnitt 44 in Haffkrug betreibt, hat die Auswirkungen am eigenen Leib erfahren müssen.
„Durch die Seebrücken-Baustelle hatte ich nur den halben Strand zur Verfügung“, klagt sie. Zu den ohnehin schon schwierigen Bedingungen kam ein durchwachsener Sommer hinzu, der für viele nicht als zufriedenstellend gilt. „Die Saison war sehr schwierig, nicht so einfach“, betont sie. Es gab nicht nur Regen, sondern auch häufige Temperaturschwankungen, die viele Besucher abschreckten.
Die Zahl der Tagesgäste hat laut Bade abgenommen, da viele sich für Pauschalreisen in den Süden entscheiden. „Der Tagestourist schaut genauer aufs Wetter und aufs Geld“, sagt Bade. Die Preise für einen Strandkorb variieren zwischen zwölf und 17 Euro pro Tag, was für manchen Besucher ein nicht unerheblicher Posten ist.
Schumacher hat feststellen müssen, dass ihre 66 übriggebliebenen Korbsitze eng beieinander standen, was den Kunden nicht nur das Platzangebot, sondern auch die Ruhe nahm. „Ich musste viel mit den Gästen diskutieren“, erzählt sie über die Unzufriedenheit der Besucher aufgrund der Bauarbeiten und des Lärms. Zudem litt ihr Abschnitt unter den Folgen einer Sturmflut, die die Strandbedingungen weiter verschlechtert hat.
„Ich habe diesen Sommer trotz aller Herausforderungen gemeistert. Jetzt möchte ich die Saison abhaken“, resümiert sie und blickt optimistisch in die Zukunft. Mit der neu fertiggestellten Seebrücke in Haffkrug hofft sie auf eine Verbesserung der Bedingungen für das kommende Jahr. „Ich wünsche mir einen schönen Sandstrand“, sagt Zuhreta Schumacher. „So wie er immer war.”
Quelle: Lutz Roessler