Im Herzen von Eutin steht ein beeindruckendes kulturelles Erbe in Form dreizehn prächtiger Kronleuchter, die über Generationen hinweg der herzoglichen Familie dienten. Am kommenden 20. Oktober wird das Schloss Eutin diese vergoldeten Zeitzeugen in einer speziellen Führung näher vorstellen, die anlässlich der bevorstehenden Restaurierung der Leuchter ins Leben gerufen wurde. Sophie Borges, die Kuratorin, beschreibt die Kronleuchter als etwas, das für die damalige Zeit eine außergewöhnliche Investition darstellte.
„Ein gewöhnlicher Schlossangestellter hätte ein ganzes Leben arbeiten müssen, um sich einen solchen Kronleuchter leisten zu können“, erklärt Borges, die die Leuchter als "Lichtskulpturen" bezeichnet. Ihr Wert war nicht nur monetär, sondern auch symbolisch: Wer einen Raum mit einem dieser Kronleuchter betrat, erkannte sofort den Status und den Reichtum der Gastgeber.
Kronleuchter als Statussymbole
Die Kronleuchter waren nicht für die praktische Beleuchtung des Raumes gedacht. Vielmehr dienten sie als luxuriöse Dekoration, die durch ihre märchenhafte Ausstrahlung imponierte. „Diese Leuchten haben nur ein Minimum an Licht gegeben“, so Borges. Die Kerzen, die sie beleuchteten, waren so teuer, dass man für die wirkliche Beleuchtung alternative Quellen wie Wand- oder Tischleuchter benutzte.
Ein emissionsfreies Lichtspiel, das in der Seele der Räume reflektierte, entstanden durch polierte Tafeln und Spiegel, die das spärliche Licht neu entfalteten. Diese kunstvolle Anordnung war entscheidend für die Illumination der Schlösser und Residences der damaligen Zeit und bereitete den Boden, um die opulente Innenarchitektur ins beste Licht zu rücken.
Ein weiterer Aspekt der bevorstehenden Führung wird die genaue Betrachtung der verschiedenen Lichtquellen sein, die in früheren Zeiten zur Verfügung standen. Daniela Schoel, die Museumsführerin, wird auch die Lebensrealitäten der normalen Bevölkerung ansprechen. „Was brauchte die einfache Familie, die sich kein teures Bienenwachs leisten konnte?“ Dieses Paradigma wird die Besucher dazu anregen, über den Alltag der Menschen in einer Zeit ohne elektrisches Licht nachzudenken und verschiedene Beleuchtungsmethoden zu erkunden.
Ein besonderes Erlebnis im Schloss Eutin
„Wir leben heute in einem Lichtluxus“, sagt Borges. „Damals war Licht ein Mangelgut, und oft musste man in den weniger repräsentativen Räumen mit minimaler Beleuchtung auskommen.“ Ein kleines, eindrucksvolles Beispiel dazu ist das Vitrinenzimmer, wo es vor nicht allzu langer Zeit eine Mägdewohnung gab. In diesem Raum lebte die Magd unter dem flackernden Licht einer Öllampe, während sie die Kleider der Herzogin flickte.
Die exklusive Führung „Licht und Leuchter – Die Illumination des Schlosses“ wird am 20. Oktober um 11, 13 und 15 Uhr angeboten und kann zukünftig nach Anfrage für Gruppen gebucht werden. Borges betont, dass diese spezielle Erfahrung nicht nur ein Einblick in die vergangene Pracht des Schlosses ist, sondern auch eine Gelegenheit, das Verständnis von Licht und Beleuchtung durch die Jahrhunderte hinweg zu erweitern. „Wir möchten, dass diese Führung etwas ganz Besonderes bleibt“, fügt sie hinzu.
Für mehr Informationen zur Führung und zur Geschichte der Kronleuchter im Schloss Eutin, können Interessierte den Artikel auf www.ln-online.de nachlesen.
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