In der Ostsee hat sich ein unerwarteter Rückschlag für die innovative Solarfähre „Missunde III“ ergeben. Geplant als umweltfreundliches Transportmittel, zeigt sich das 3,3 Millionen Euro teure Schiff nun als teurer Flop. Anstatt Passagiere ab 2024 über den Ostsee-Fjord zu befördern, hat die Fähre Schwierigkeiten mit der Manövrierfähigkeit, insbesondere bei witterungsbedingten Herausforderungen.
Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz in Schleswig-Holstein, wo die Fähre betrieben werden soll, betont, dass alle Beteiligten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Die Verantwortlichen erklärten, dass die Strömungsverhältnisse der Schlei unterschätzt wurden, was zu den Problemen mit der „Missunde III“ führte. Ein Sprecher des Ministeriums kündigte eine rechtliche Überprüfung der Situation an, um die Hintergründe zu beleuchten.
Wirtschaftliche Folgen und technische Schwierigkeiten
Die „Missunde III“ war als Pendelfähre konzipiert, hat sich jedoch als wenig zuverlässig erwiesen. Fortlaufende Ausfälle und das Fehlen von Manövrierfähigkeit stellen ein signifikantes Problem dar. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurde die alte Dieselfähre „Missunde II“ reaktiviert, die zunächst verkauft wurde. Ihre Rückholung kostete den Betreiber jedoch beträchtliche 100.000 Euro – ein finanzieller Verlust von 83.000 Euro von vornherein.
Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide befürchtet, dass auch die alte Fähre nicht sicher bis 2028 durchhält, zumal sie für Reparaturen erneut in die Werft muss. Die alte Dieselfähre hat zwar eine Genehmigung für den Betrieb, die Unsicherheit über ihren Zustand bleibt jedoch bestehen.
Einwohnerinitiative für die Dieselfähre
Die Enttäuschung über das vorzeitige Scheitern des Solarschiffs bleibt groß. Die Elektrofähre könnte, wenn alles glatt läuft, frühestens Ende 2025 in Betrieb gehen. Doch die Bevölkerung hat für die ständigen Verzögerungen und Ungewissheiten kein Verständnis und setzt auf die alte Dieselfähre, solange die neue nicht einsatzbereit ist. Für detaillierte Informationen über die Entwicklung der „Missunde III“ kann hier nachgelesen werden.
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