Lübeck

„Von Bhutan nach Lübeck: Ein Audiologe für die Zukunft der Kinderhörakustik“

Der 31-jährige Karma Tenzin reist aus Bhutan nach Lübeck, um an der Akademie für Hörakustik eine wichtige Ausbildung im Bereich Pädiatrische Akustik zu absolvieren, die es ihm ermöglichen wird, vielen Kindern in seinem Heimatland mit Hörverlust zu helfen, während er über 16.000 Kilometer zurücklegt.

Lübeck ist der Schauplatz einer bemerkenswerten Geschichte über den Einsatz für die Aufklärung über Hörverluste, insbesondere bei Kindern. Karma Tenzin, ein 31-jähriger Audiologe aus Bhutan, hat eine bemerkenswerte Reise von über 16.000 Kilometern hinter sich, um an einem spezialisierten Training in der Akademie für Hörakustik teilzunehmen. Sein Ziel: das Verständnis und die Behandlung von Hörverlust bei Kindern zu verbessern.

Um zu diesem einzigartigen Ort zu gelangen, musste Karma Tenzin zwei Tage reisen – von der Hauptstadt Thimphu in Bhutan über Indien und Dubai bis nach Hamburg. Schließlich setzte er seine Reise mit dem Zug fort, um in Lübeck einzutreffen. Dieses Engagement verdeutlicht, wie wichtig ihm die Weiterbildung ist, insbesondere in einem Bereich, der einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität vieler Menschen hat.

Die Herausforderung von Hörverlust in Bhutan

Karma Tenzin, der in Indien ausgebildet wurde, erklärt seinen Beruf als einen, der sich mit den Herausforderungen des Hörverlusts beschäftigt. Seine Aufgabe ist es nicht nur, das Gehör zu bewerten und zu schützen, sondern auch, wie man die Lebensqualität für Betroffene entscheidend verbessern kann. „Hörverlust ist eine ernsthafte Angelegenheit, insbesondere bei Kindern“, sagt er. Diese Probleme müssen schnell angegangen werden, da sie den Spracherwerb und die soziale Integration wesentlich beeinträchtigen können.

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Im Rahmen seines Fortbildungskurses beschäftigt sich Karma Tenzin intensiv mit der Pädiatrischen Akustik, einem Segment, das speziell auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgerichtet ist. Sein Fokus liegt darauf, wie Hörgeräte für Kinder optimal eingestellt werden können, um sicherzustellen, dass sie die angemessene Lautstärke hören und somit besser kommunizieren können. „Es ist wichtig, dass ein Hörgerät perfekt sitzt und individuell angepasst ist“, betont er.

Ein besonderer Lernpartner für Karma Tenzin in diesem Kurs ist „Baby Karl“, ein Trainingsgerät, das ihm hilft, die Prinzipien der akustischen Vermessung zu verstehen. Dies ist besonders entscheidend, denn kleine Kinder sind oft nicht in der Lage, ihre Hörfähigkeit selbst zu äußern, was die Diagnose und Behandlung erschwert.

Finanzielle Hürden und Unterstützung durch NGO

Die finanziellen Barrieren für eine solche Ausbildung sind enorm. Karma Tenzin unterstreicht, dass es in Bhutan nur schwer möglich ist, diese Art von Weiterbildung zu finanzieren. „Die Wohltätigkeitsorganisation ‚Heal the World‘ übernimmt alle Kosten – Flug, Unterkunft und Kursgebühren“, erklärt er. Ohne diese Unterstützung wäre es für ihn unvorstellbar gewesen, eine Ausbildung zu erhalten, die 1.750 Euro kostet, was für viele in Bhutan unerschwinglich ist.

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Dies zeigt die immense Notwendigkeit und die Verantwortung, die auf den Schultern von Fachleuten wie Karma Tenzin lastet. Denn in Bhutan gibt es insgesamt nur sechs Audiologen für etwa 800.000 Einwohner. Daher ist jede Ausbildung in diesem Bereich von entscheidender Bedeutung, um das Bewusstsein und die Behandlung für Hörverluste zu fördern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass weltweit bereits 430 Millionen Menschen an Hörverlust leiden, darunter 34 Millionen Kinder. Ein besorgniserregender Trend, der darauf hinweist, dass bis 2050 jeder zehnte Mensch betroffen sein könnte. Diese Statistiken verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit von Fachleuten im Bereich der Audiologie ist.

Karma Tenzin ist überzeugt, dass das, was er in Lübeck lernt, nicht nur sein eigenes Wissen bereichert, sondern auch anderen in seiner Heimat zugutekommt. „Ich werde meine Kenntnisse an meine Kollegen weitergeben“, sagt er. Sein Engagement zeigt, dass Bildung und internationales Training entscheidend sind, um effektive Unterstützung in der Audiologie zu leisten.

„Ich möchte mich von ganzem Herzen dafür bedanken, dass ich hier sein durfte“, betont er. Die Ausbildung in Lübeck ist für ihn nicht nur eine berufliche Herausforderung, sondern auch eine persönliche Bereicherung. Er schätzt die historische Stadt und erkennt den wertvollen Einfluss seiner Reise und Ausbildung für sein Land.

– NAG

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