Die Lübecker St. Marienkirche, ein bedeutendes Bauwerk der Backsteingotik, steht vor einer finanziellen Herausforderung, die nicht nur das historische Erbe betrifft, sondern auch die Stadtsilhouette Lübecks. Bastian Modrow vom Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg erklärte, dass für die dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen geschätzte 28 Millionen Euro benötigt werden. Der Bund hat zwar bereits 14 Millionen Euro als Fördergelder zugesagt, doch der verbleibende Betrag müssen die Verantwortlichen noch aufbringen.
Sanierungsbedarf aufgrund historischer Schäden
Die St. Marienkirche, die über 850 Jahre alt ist und mit dem höchsten Backsteingewölbe der Welt aufwartet, ist nicht nur architektonisch wertvoll, sondern auch ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Ihre Bedeutung zeigt sich in der Tatsache, dass sie als Vorbild für etwa 70 Kirchen im Ostseeraum diente. Doch die Schönheit der Kirche ist in Gefahr; Luftverschmutzung und jahrhundertelange Abnutzung haben ihre Spuren hinterlassen. Pastorin Margrit Wegner wies darauf hin, dass die Bauschäden an den Türmen der Kirche gut sichtbar sind und nach genauerer Untersuchung von Fachleuten noch gravierender ausfallen als zunächst angenommen.
Ein Fokus auf die Gemeinschaft
Die bevorstehende Sanierung hat nicht nur Auswirkungen auf das Gebäude, sondern auch auf die Gemeinschaft. Robert Pfeifer, Marien-Pastor und stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates, machte deutlich, dass es hier um mehr als nur Steine und Mörtel geht. „Die Kirche ist ein zentraler Teil des Lebens in Lübeck und trägt zur Identität unserer Stadt bei“, sagte er. Gespräche mit potenziellen Großspendern sind bereits im Gange, und die Hoffnung besteht, dass die nötigen Gelder bald zusammenkommen. Laut Pfeifer könnte die Sanierung der Kirche unterstützende Effekte auf die lokale Wirtschaft haben, indem sie das Interesse an Begegnungsstätten stärkt und den Tourismus anregt.
Die Herausforderungen der Finanzierung
Die finanziellen Hürden sind beträchtlich. Zur Zeit fehlt eine Summe von 14 Millionen Euro, die aufgebracht werden muss. „Wir sind zuversichtlich, dass die Gespräche mit Großspendern erfolgreich sein werden. Jeder Beitrag zählt, um diesen kulturellen Wert zu bewahren“, erklärt Pfeifer weiter. Präventive Sanierungsarbeiten an anderen Bereichen des Kirchengebäudes sind bereits angelaufen, darunter die Renovierung des Innenraums und die Erneuerung der seit 2017 defekten Heizung, welche voraussichtlich Ende dieses Jahres beginnen wird.
Kulturelles Erbe bewahren
Die Sanierung von St. Marien ist ein Appell an alle Lübecker, sich für den Erhalt ihres kulturellen Erbes einzusetzen. Es ist wichtig, nicht nur auf die Aspekte der Finanzierung zu achten, sondern auch die Bedeutung der Kirche als Gemeinschaftsort, kulturelles Erbe und prägendes Element der Stadtsilhouette zu erkennen. Die Vorbereitungen zur Sanierung sind ein positiver Schritt in Richtung Erhalt und Wertschätzung des einmaligen Bauwerks.
– NAG