In der Lübecker Innenstadt dreht sich alles um die Seniorenausbildung an St. Marien. Am Donnerstag, den 05. September 2024, findet im Marienwerkhaus die feierliche Eröffnung des neuen Semesters statt, und das Programm verspricht eine spannende Mischung aus bewährten und neuartigen Kursen. Michael Leberke, der die Akademie leitet, zeigt sich zusammen mit Monika Lorenz begeistert über die neuen Entwicklungen. „Freunde treffen – Wissen teilen“ ist das Motto, das nicht nur für eine gute soziale Vernetzung sorgt, sondern auch die Wissensweitergabe in den Mittelpunkt rückt.
Ein zentrales Element des neuen Programms ist der Fokus auf die mentale und körperliche Gesundheit der Teilnehmer. Statt nur den Umgang mit digitalen Geräten zu lehren, will die Akademie nun auch Angebote in Bewegung, Sprachen und kreativen Erfahrungen schaffen. „Wir haben eine Generation an Senioren, die sich weitgehend mit Smartphones und Tablets auskennt, daher können wir auch andere Themen in den Vordergrund rücken“, erklärt Leberke und betont damit den sich wandelnden Lernbedarf.
Erweiterte Kursangebote und spezielle Themen
Ein weiteres Highlight des neuen Semesters ist die gemeinsame Teilnahme an Sinfoniekonzerten. Während viele Senioren zögern, alleine eine Veranstaltung zu besuchen, sorgt diese Initiative für gesellige Erlebnisse. „Vor den Konzerten kommen die Teilnehmer zusammen, um sich über das Programm und die Künstler zu informieren. Das macht den Besuch nicht nur angenehmer, sondern auch bereichernder“, so Lorenz.
Ein besonders aktuelles Thema Bildet die Vortragsreihe „Orte der Demokratie“. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Diskussionen hitziger geführt werden, nimmt die Akademie ihre Verantwortung ernst und möchte das Bewusstsein für demokratische Grundwerte schärfen. „Demokratie ist kein gegebenes Gut. Wir müssen sie aktiv gestalten“, urteilt Leberke. Dies ist ein eindringlicher Aufruf zur Verantwortung, der dazu anregt, über das eigene Engagement nachzudenken.
In den neuen Kursangeboten finden sich zudem kreative Betätigungen wie das kreative Gestalten in einem Atelier, Tai-Chi und Einblicke in die Biologie. „Es ist wichtig, die Teilnehmer in unterschiedliche Bereiche zu integrieren – Kunst, Kultur und Philosophie sollen einen Platz finden“, sagt Lorenz. Diese Vielfalt an Möglichkeiten spricht das Interesse der Teilnehmer an, die sich für neue Ideen und Ansätze begeistern.
Mitgliederwerbung für den Förderverein
Aktuelle Mitglieder erhalten zudem einen Rabatt von zehn Prozent auf das gesamte Programm, was ein Anreiz für Interessierte darstellt, sich zu engagieren. „Wir benötigen frische Energie und neue Ansichten, um unser Programm weiter entwickeln zu können“, fügt Leberke hinzu.
Die Anmeldung für die neuen Kurse und Vorträge ist bereits jetzt möglich. Interessierte können sich direkt per E-Mail an seniorenakademie@st-marien-luebeck.de wenden oder auf der Homepage www.seniorenakademie-hl.de nach Informationen suchen. Dort finden sich auch Angaben zu den aktuellen Angeboten und der Möglichkeit, dem Förderverein beizutreten.
Michael Leberke und Monika Lorenz laden alle interessierten Seniorinnen und Senioren ein, sich rechtzeitig für die neuen Kurse anzumelden. Das Foto: Steffi Niemann
Das Engagement der Seniorenakademie zeigt, wie wichtig lebenslanges Lernen und sozialer Austausch sind. In einer der dynamischsten Phasen des Lebens bleibt es entscheidend, sich aktiv einzubringen und neues Wissen zu erwerben, was in der heutigen Zeit besonders Sinn stiftet.
Geburt der Seniorenakademie
Die Seniorenakademie an St. Marien wurde gegründet, um älteren Menschen eine Plattform für Bildung, soziale Interaktion und persönliche Weiterentwicklung zu bieten. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2005 hat sich die Akademie kontinuierlich weiterentwickelt. Zu Beginn lag der Schwerpunkt auf der Förderung digitaler Kompetenzen, da viele Senioren in der damaligen Zeit Schwierigkeiten im Umgang mit neuen Technologien hatten. Heute ist das Angebot vielfältiger, und die Akademie umfasst Themen, die sich mit den sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Aspekten des älteren Lebens beschäftigen.
Das Programm wächst nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Mit einem Team aus erfahrenen Dozenten und Praktikern wird darauf geachtet, dass die Kurse den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht werden. Die Akademie ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftslebens in Lübeck, indem sie Räume schafft, in denen Wissen geteilt und Freundschaften geschlossen werden.
Veränderungen im Teilnehmer*innenprofil
Eine auffällige Entwicklung bei der Seniorenakademie ist die Veränderung im Teilnehmer*innenprofil. In den letzten Jahren haben sich immer mehr jüngere Senioren, also Menschen im Alter von 60 bis 70 Jahren, eingeschrieben. Diese Generation bringt nicht nur eigene Erfahrungen und Ideen ein, sondern hat auch andere Erwartungen an die Weiterbildung. Oft sind sie aktiver und interessierter an neuen Themen, die über den klassischen Bildungsrahmen hinausgehen.
Zusätzlich haben soziale Medien und digitale Plattformen dazu beigetragen, dass sich jüngere Senioren schneller vernetzen und Informationen erhalten können. Dies hat die Akademie ebenfalls dazu veranlasst, sich neu auszurichten und aktuelle Themen anzubieten, die diese Gruppe ansprechen.
Demografische Trends und Seniorenbildung
Die demografische Entwicklung in Deutschland zeigt einen kontinuierlichen Anstieg der älteren Bevölkerung. Laut Statistischem Bundesamt wird bis 2035 rund ein Drittel der Bevölkerung 60 Jahre oder älter sein. Diese Veränderung birgt sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Seniorenbildung. Bildungseinrichtungen wie die Seniorenakademie müssen sich anpassen und weiterhin innovative Angebote schaffen, um den Bedürfnissen dieser wachsenden Altersgruppe gerecht zu werden.
Die Rolle der Seniorenakademie als ein Ort der Begegnung und des Wissens ist entscheidend, um den sozialen Zusammenhalt und die Integration älterer Menschen in die Gesellschaft zu fördern. Programme, die auf mentale, körperliche Gesundheit und soziale Teilhabe fokussiert sind, werden immer wichtiger, um der Einsamkeit entgegenzuwirken und ein aktives Leben zu ermöglichen.
Aktuelle Herausforderungen in der Seniorenbildung
Die COVID-19-Pandemie hat auch die Seniorenakademie vor neue Herausforderungen gestellt. Viele älteren Menschen waren während der Lockdowns von physischer Isolation betroffen, was auch den Zugang zu Bildungsangeboten einschränkte. Die Akademie hat darauf reagiert, indem sie digitale Formate und Hybridveranstaltungen eingeführt hat, um sicherzustellen, dass Senioren weiterhin an Bildungsveranstaltungen teilnehmen können.
Die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen stieß auf unterschiedliche Reaktionen, und zahlreiche Teilnehmer zeigen weiterhin Vorbehalte gegenüber großen Gruppen. Hier gilt es, passende Maßnahmen zu entwickeln, um sowohl die physischen als auch die psychischen Bedürfnisse der Senioren zu berücksichtigen, wodurch ein balanciertes und sinnvolles Lernumfeld geschaffen wird.
Erfolgreiche Programme, die den Austausch fördern, gemischt mit kreativen Angeboten, tragen dazu bei, die Attraktivität der Akademie zu erhalten und das soziale Miteinander aktiv zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ist das Engagement von Freiwilligen und Mitgliedern des Fördervereins von unschätzbarem Wert für die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen den Teilnehmern.
– NAG