Vor wenigen Tagen hat sich an der Bundesstraße 76 bei Eckernförde ein ungewöhnlicher Vorfall ereignet, der für Aufregung sorgte. Patrick Bendsen, ein örtlicher Jäger, wurde auf ein totes Damwild aufmerksam gemacht, das nach einem Wildunfall entdeckt wurde. Die Situation nahm jedoch eine unerwartete Wendung, als der Kadaver kurz nach der Meldung unter mysteriösen Umständen verschwand. Bendsen, der für die Einschaltung der Polizei zuständig war, wurde auf ein rechtliches Problem aufmerksam: Es ist gesetzlich geregelt, dass nur der zuständige Jagdpächter solche Tiere einsammeln darf. Vandalismus in Form von Wilderei droht hier, denn das unbeaufsichtigte Mitnehmen eines toten Tieres ist illegal.
Am 2. Oktober fand der Vorfall gegen 9 Uhr statt. Bendsen war zu dem Zeitpunkt mit seiner Arbeit beschäftigt und hatte geplant, sich am Nachmittag um das Tier zu kümmern. Eine aufmerksame Anwohnerin informierte ihn ebenfalls und dokumentierte das Tier mithilfe eines Fotos. Doch als sie nach einer kurzen Abwesenheit von etwa einer Viertelstunde zurückkehrte, war der Kadaver spurlos verschwunden.
Wilderei nach dem Unfall
Der Vorfall weckt den Verdacht, dass jemand innerhalb von nur 15 Minuten den Kadaver entwendet hat. Bendsen schätzt, dass dies zwischen 11:30 und 11:45 Uhr passiert sein muss. Dies ist nicht der erste Vorfall, den Bendsen beobachtet hat; in den vergangenen Jahren kam es bereits zu ähnlichen Fällen, allerdings mit Rehwild. Nach Rücksprache mit der Polizei hat Bendsen eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet, da das unbefugte Mitnehmen eines toten Tieres als Wilderei gilt. In diesem speziellen Fall handelte es sich um ein ausgewachsenes Damwild, was die Sache umso ernster macht.
Bendsen warnt zudem eindringlich davor, Fallwild zugegen, da man niemals wissen kann, was mit dem Tier geschehen ist. Besonders wenn ein Tier durch einen Unfall verletzt wurde, ist es essenziell, die Polizei und den Jagdpächter zu benachrichtigen. Diese haben Listen der zuständigen Jagdausübungsberechtigten, die in solchen Situationen informiert werden müssen. Eigens mitgenommenes Fallwild kann nicht nur rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern ist auch gesundheitlich bedenklich.
Aktuelle Risiken für Autofahrer
Besonders in der Dämmerung sollten Autofahrer langsamer fahren, um das Risiko eines Zusammenstoßes mit Wildtieren zu minimieren. Die Polizeidirektion Neumünster hebt hervor, dass hektische Ausweichmanöver, wenn Tiere auf die Straße geraten, vermieden werden sollten, da solche abrupten Bewegungen die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gefährden können. Im Falle eines Wildunfalls sollte umgehend die Unfallstelle abgesichert und die Polizei benachrichtigt werden, die den zuständigen Jagdpächter informiert.
Eine Bescheinigung über den Wildunfall wird von der Polizei oder dem Jagdpächter ausgestellt, welche für Versicherungsangelegenheiten notwendig sein kann. Es ist ratsam, den Unfallort mit Fotos festzuhalten und die Schadensanzeige umgehend bei der Versicherung einzureichen. Normalerweise kommt die Kaskoversicherung für Schäden auf, die durch Wildunfälle verursacht wurden.
Informationen über diese Vorfälle wurden auch von www.kn-online.de bereitgestellt und verdeutlichen die Notwendigkeit eines gesetzlich bindenden Umgangs mit Fallwild sowie die Risiken, die damit verbunden sind. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden können und die Sicherheit sowohl der Tiere als auch der Verkehrsteilnehmer gewährleistet bleibt.