Kiel erlebte kürzlich einen unvergesslichen Abend, als Vicky Leandros im Rahmen ihrer Abschiedstour mehr als 3000 Fans mit ihrer energiegeladenen Performance begeisterte. Der Auftritt in der Wunderino Arena stellte einen emotionalen Höhepunkt ihrer jahrzehntelangen Karriere dar. In einem schimmernden, bodenlangen Kleid und umgeben von herzlichem Beifall, stellte sie die Frage: „Sollen wir noch zwei Strophen singen?“ und animierte das Publikum, mitzuklatschen.
Die 72-jährige Sängerin zeigte, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen zählt. Mit ihrem Hit „Ich habe die Liebe geseh‘n“ zog sie die Zuhörer in ihren Bann, als sie um Unterstützung bat, um den Rhythmus aufzufangen. Es war ein Moment, der zeigt, wie verbunden sie sich mit ihrem Publikum fühlt. „Ich möchte nicht zu dem Punkt kommen, wo meine Stimme nicht mehr den Leuten etwas sagt“, erklärte sie nach ihrem bewegenden Stück „Ich bin, wie ich bin“.
Ein Rückblick auf eine glanzvolle Karriere
Vicky Leandros erinnerte in ihren Erzählungen an die Anfänge ihrer Karriere, die im Alter von fünf Jahren begann, als sie mit ihrer Familie von Piräus nach Hamburg zog. Während sie die Schulzeit mit dem Besuch eines Bäckers verband, entwickelte sich ihre musikalische Begabung. Sie erzählte von den ersten kritischen Stimmen der Presse, die sie als „Eintagsfliege“ bezeichneten, und bewies dann eindrucksvoll, dass sich dieses Urteil als Fehleinschätzung erwies.
Die Diva gerne im Gespräch mit ihrem Publikum, während sie sich an eine Zeit in Paris erinnerte, in der sie mit Größen wie Michel Legrand arbeitete und ihr Talent für das französische Chanson entdeckte. Die Zuschauer wurden Zeugen ihrer Interpretation des Jacques Brel-Klassikers „Ne me quitte pas“, die sowohl emotional als auch intensiv war – ein Beweis für ihre Wandlungsfähigkeit und künstlerische Tiefe.
Ein weiteres Highlight des Abends war das mitreißende Karaoke, bei dem Fans den Refrain von „L‘amour est blue“ in vollen Zügen mitsangen. Die Interaktion mit dem Publikum verstärkte die emotionale Atmosphäre und förderte die Verbundenheit mit den Fans. „Across The Water“, ihr Lieblingsalbum, stellte auch eine weitere Facette ihres vielseitigen Talents unter Beweis, während sie die Seele des Genres verkörperte.
Mit einem bunten Medley griechischer Lieder und zahlreichen Hits, darunter „Ich liebe das Leben“, setzte Leandros ihre Vorstellung fort. Viele Fans standen auf, um mitzusingen und ihre Smartphones zum Filmen zu zücken, was die Feierlaune in der Arena zusätzlich steigerte. Es war ein Ereignis, das in die Annalen ihrer Karriere eingehen wird.
Ein Abend voller Emotionen
Der Abend kulminierte in einer stimmungsvollen Zugabe, bei der Leandros durch die Reihen der Zuschauer wanderte und sie zum Singen und Tanzen einladete. „Die Bouzouki klang durch die Sommernacht“ und „Theo, wir fahr’n nach Lodz“ waren die finalen Akzente, die den Abend krönten. Aber das emotionale Highlight war sicherlich ihre kraftvolle Darbietung von Leonard Cohens „Hallelujah“, bei dem das Publikum begeisternd mit einstimmte und die Halle zu einem spirituellen Ort verwandelte.
Vicky Leandros hat einmal mehr bewiesen, dass sie eine Marke im deutschen und internationalen Musikgeschäft ist. Trotz des Abschieds, den sie selbst für sich als angemessen betrachtet, bleibt ihr Erbe durch solche eindrucksvollen Auftritte lebendig. Trotz aller Emotionen war es klar: Vicky Leandros wird ihren Fans im Gedächtnis bleiben, und ihre Musik ist zeitlos.
KN