Kiel. Ein gewaltiges Umspannwerk von Tennet steht vor der Tür, und die Grundstücksbesitzer in Kiel müssen sich warm anziehen! Das umstrittene Bauvorhaben, das eine Fläche von 30 Hektar – mehr als 40 Fußballfelder – einnehmen soll, bringt massive Veränderungen mit sich. Tennet ist nicht bereit, mit den Grundstückseigentümern zu verhandeln. „In letzter Konsequenz haben wir weitgehende Rechte, uns den Standort zu sichern“, erklärt Sören Wendt, der Projektsprecher von Tennet, unmissverständlich.
Die beiden potenziellen Standorte liegen im Kieler Süden, konkret in den Gebieten Meimersdorf und Flintbek sowie in Kiel-Rönne und Honigsee. Die Entscheidung über den endgültigen Standort soll bis März 2025 fallen. Tennet prüft derzeit die besten Optionen und betont, dass die Eigentümer erst nach der Standortwahl kontaktiert werden. „Ob Tennet es mit vielen oder wenigen Eigentümern zu tun bekomme, spiele für die Standortwahl keine Rolle“, so Pressereferent Peter Hilffert.
Tennet kauft Flächen für Umspannwerk in Kiel auf
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind klar: Tennet ist an strenge gesetzliche Vorgaben gebunden und hat wenig Spielraum für Verhandlungen. „Es gibt faktisch keinen Verhandlungsspielraum, die Gesetze sind eindeutig“, sagt Wendt. Das Unternehmen setzt auf eine gerichtsfeste Standortwahl, wobei alle Widersprüche in einem Planfeststellungsverfahren zwar möglich sind, aber nur schwer durchzusetzen sind, wenn es um Grundstücke geht.
Die Eigentümer, deren Flächen für das Umspannwerk benötigt werden, müssen sich darauf einstellen, dass Tennet die Grundstücke aufkauft. „Die Höhe eines angemessenen Kaufpreises wird im Einzelfall ermittelt“, erklärt Wendt. Während die Stadt Kiel und die Gemeinden Flintbek und Honigsee versuchen, Einfluss zu nehmen, bleibt Tennet unbeeindruckt und betont, dass es kaum Alternativen gibt. „Am Ende können wir es nicht verhindern“, so Flintbeks Bürgermeister Stefan Bettin. Während die Diskussion weitergeht, stehen die Pläne für das Umspannwerk in Kiel fest – und die Zeit drängt!