Kiel/Eckernförde/Fehmarn. In der Region an der deutschen Ostseeküste sind Sturmfluten ein bekanntes Phänomen, das immer wieder auftritt. Laut den Erhebungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie wurden im Zeitraum von Juli 2022 bis Juni 2023 insgesamt fünf Sturmfluten registriert. In der vorangegangenen Saison, 2021/2022, waren es sogar sieben. Diese Naturereignisse sind nicht nur ein saisonales Spektakel, sondern bringen auch bedeutende Pegeländerungen mit sich, die von den Menschen in der Region aufmerksam verfolgt werden müssen.
Die Pegelstände, insbesondere an kritischen Orten wie der Kieler Bucht, Eckernförde und weiteren Gemeinden der Ostseeküste, schwanken stark und sind entscheidend für die Planung und Sicherheit in der Region. Die kürzlich erfassten Werte lassen auf eine erhöhte Wachsamkeit schließen, um frühzeitig warnen zu können, wenn es zu Überflutungen kommt.
Aktuelle Hochwasser-Warnungen in Schleswig-Holstein
In jedem Bundesland gibt es spezielle Hochwassermeldestellen, die für die Sicherheit der Bevölkerung zuständig sind. Ihr Ziel ist es, rechtzeitig zu warnen, wenn die Pegelstände bedenkliche Höhen erreichen. Aktuelle Informationen dazu sind über das länderübergreifende Hochwasserportal (LHP) abrufbar, wo die Entwicklungen in Echtzeit verfolgt werden können. Dabei spielen verschiedene Institutionen eine Rolle, die für die Veröffentlichung der Warnungen verantwortlich sind, darunter die Hochwasserzentralen, Polizei und Feuerwehr.
Die Warnungen können durch verschiedene Kanäle verbreitet werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) listet dazu viele Informationswege auf, darunter Radio, Fernsehen, Webseiten lokaler Zeitungen sowie Social Media. Diese Kanäle sind wichtig, um populäre und schnelle Informationsverbreitung sicherzustellen.
Einstufung von Sturmfluten
Sturmfluten an der Ostseeküste werden in vier Klassen eingeteilt, je nach ihrer Höhe über dem mittleren Wasserstand:
- „Sturmflut“: 1,00 bis 1,25 Meter
- „Mittlere Sturmflut“: 1,25 bis 1,50 Meter
- „Schwere Sturmflut“: 1,50 bis 2,00 Meter
- „Sehr schwere Sturmflut“: über 2,00 Meter
Diese Einstufungen sind von großer Bedeutung, insbesondere für Küstenschutzmaßnahmen und um der Bevölkerung präzise Informationen über die zu erwartende Gefährdung zu geben. Die höchste je gemessene Flut an der Ostsee bei Kiel-Holtenau erreichte einen Wert von 797 Zentimetern und wurde am 13. November 1872 festgestellt.
Verhalten bei einer Sturmflut
Bei einer drohenden Sturmflut sind präventive Maßnahmen entscheidend. Es gibt einige einfache Grundregeln, die die Sicherheit erhöhen können:
- Wissen, wo Strom und Gas abgestellt werden können, um mögliche Gefahren zu vermeiden.
- Wichtige persönliche Dinge an sichere Orte in höheren Stockwerken bringen.
- Ein batteriebetriebenes Radio und eine Taschenlampe bereithalten, um im Falle eines Stromausfalls informiert zu bleiben.
- Lebensmittel- und Trinkwasservorräte anlegen, für den Fall, dass die Flut länger dauert.
- Bereiten Sie sich auf Evakuierungen vor und informieren Sie Ihre Nachbarn über die Situation.
Die nützlichen Tipps sollen helfen, sich bestmöglich auf eine Sturmflut vorzubereiten und die Risiken zu minimieren. In Anbetracht der sich ständig verändernden Wetterbedingungen ist es ratsam, regelmäßig Informationen zu den Pegelständen in der Region zu konsultieren.