Kiel

Sturmflut in Kiel: 48 Boote gesunken – Hafenpläne für die Zukunft!

Kiel. In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 2023 erlebten Sportbooteigner und Mitarbeiter der Sporthafen Kiel GmbH ein unvergessliches Naturereignis. Das Wasser stieg so stark an, dass in Schilksee die Flut über den Wellenbrecher schwappte. Am darauf folgenden Morgen waren 48 Boote gesunken, und viele waren stark beschädigt.

Philipp Mühlenhardt, der Geschäftsführer, erinnert sich noch lebhaft an die Schäden, die an den Sportbooten und der Hafeninfrastruktur entstanden sind. „Es war eine große Herausforderung, aber ich bin stolz auf die Effizienz meines Teams und die Unterstützung von Partnern, die uns beim Aufräumen und Reparieren halfen“, erläutert Mühlenhardt. Der Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft war entscheidend für die Bewältigung der Krise.

Lehren aus der Sturmnacht: Besserer Schutz für den Hafen

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Nacht ist die Notwendigkeit, den Schutz des Hafens in Schilksee zu verbessern. Mühlenhardt betont die Idee eines Notfallmechanismus, der die Hafenverwaltung frühzeitig über drohende Extremwetterlagen informiert. Dadurch könnten die Bootseigner rechtzeitig gewarnt werden und Maßnahmen zur Sicherung ihrer Boote treffen.

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Die nächste Sturmflut kommt mit Sicherheit, und daher gibt es Pläne für den Bau von Schwimmsteegen im Hafenbereich, um den zukünftigen Herausforderungen besser begegnen zu können. Diese Stege passen sich an den Wasserstand an und sind robuster gegenüber Hochwasser. „In der Vergangenheit war die große Herausforderung die finanzielle Lage“, so Mühlenhardt, „nach den Reparaturen sind unsere Kassen leer.“

Obwohl man die Schwimmstege bereits hätte installieren können, schreckte der Zeitdruck zur Kieler Woche das Management ab. Die Reparaturarbeiten konnten jedoch rechtzeitig abgeschlossen werden, sodass die 2300 Liegeplätze in der Region ab Mitte April wieder in Betrieb genommen werden konnten.

Bootseigner reagieren unterschiedlich auf die Sturmlage

Ein bemerkenswerter Trend unter den Bootseignern zeichnet sich ab. Mühlenhardt stellt fest, dass viele Eigner begonnen haben, ihre Boote früher aus dem Wasser zu holen. „Früher gab es eine unerschütterliche Regel: Die Aufsliptermine blieben gleich, aber jetzt wählen immer mehr Eigner die früheren Überführungen in ihre Winterlager“, erklärt er.

Es gibt allerdings auch die Gegenbewegung: Einige Eigner lassen ihre Boote am liebsten das ganze Jahr im Wasser. In den geschützten Gewässern von Stickenhörn und der Schwentine können sie sicher anlegen und den Winter dort verbringen.

Für die Sporthafen Kiel GmbH ergeben sich jedoch auch wirtschaftliche Herausforderungen. „Um die anstehenden Maßnahmen zu finanzieren, müssen wir die Liegeplatzgebühren im nächsten Jahr erhöhen“, gibt Mühlenhardt zu Protokoll. Die genauen Erhöhungen sind noch nicht festgelegt, aber eine Anhebung um etwa zehn Prozent wird angestrebt. Das zusätzliche Geld soll dazu verwendet werden, auch die anderen Sporthäfen zu sanieren, die aufgrund der Schwerpunktsetzung auf die Reparaturen bisher warten mussten.

Die Auswirkungen der Jahrhundert-Sturmflut, die mehr als 100 Boote beschädigte und 48 Schiffe komplett versenkte, sind noch lange nicht beseitigt. Mühlenhardt verzeichnet eine hohe Nachfrage nach Liegeplätzen, was die Hoffnung auf freie Kapazitäten stark einschränkt. „Wir sind vollständig ausgebucht“, berichtet er. Viele Bootseigner haben ihre beschädigten Yachten schnell durch neue ersetzt und sind so zurück im Hafen.

Die Geschehnisse der letzten Wochen haben nicht nur gezeigt, wie verletzlich die maritime Infrastruktur sein kann, sondern auch, wie wichtig der Zusammenhalt und die schnelle Reaktion auf solche Krisen sind. Die Lehren aus dieser Sturmnacht könnten entscheidend für die Zukunft des Sporthafens sein, um besser auf die nächste Herausforderung vorbereitet zu sein. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.kn-online.de.

Quelle/Referenz
kn-online.de

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