Ein spannender Handballabend in Europa wurde am Wochenende von einem schweren Vorfall überschattet. Der THW Kiel konnte in der Handball-European-League einen wichtigen Sieg gegen den serbischen Meister Vojvodina Novi Sad mit 32:28 erringen. Diese Begegnung fand allerdings unter ungewöhnlichen Umständen statt, da Cheftrainer Filip Jicha aufgrund eines Infekts nicht an der Seite seiner Mannschaft sein konnte. An seiner Stelle übernahm Co-Trainer Christian Sprenger. Trotz der Abwesenheit des Trainers war das Team von Kiel in der ersten Halbzeit dominant und ging mit einem Vorsprung von 15:18 in die Pause.
Für die Kieler war dieser Triumph jedoch bittersüß, da ein anderer Spielbericht in der Liga von einer schweren Verletzung eines anderen Spielers überschattet wurde. Mohamed Darmoul, Spielmacher der MT Melsungen, verletzte sich schwer in der Partie gegen den HC Vardar PRO Skopje. Was als weiteres Spiel in der Liga begann, endete für den Spieler in einem Albtraum: Er verdrehte sich bei einem Angriff das Knie und musste unter Tränen vom Feld getragen werden. Die Diagnosen sind alarmierend und deuten auf eine gravierende Verletzung hin. Die medizinischen Untersuchungen haben bestätigt, dass Darmoul das vordere Kreuzband zu mehr als 50 Prozent gerissen hat, was zu einer unvermeidbaren Operation und dem vorzeitigen Saisonende führen wird.
Schwere Verletzung und ihre Folgen
Die Sorgen um Darmoul überstrahlen die sportlichen Erfolge und werfen einen Schatten auf die laufende Saison. Nach nur neun Spielminuten war der Tunesier bereits am Boden und musste behandelt werden. Die Verletzung stellt nicht nur eine persönliche Tragödie für den Spieler dar, sondern trifft auch sein Team hart, das nun auf einen wichtigen Spielmacher verzichten muss. Dies könnte die Pläne des Trainers und den bisherigen Erfolg von MT Melsungen ernsthaft gefährden.
Die betroffenen Spieler der anderen Mannschaften zeigten Solidarität und trugen Darmoul vom Feld. Diese Geste verdeutlicht die menschliche Seite des Sports, selbst im Wettbewerb. In Kiel lief es hingegen gut, auch wenn der Eindruck erweckt wurde, dass der Sieg in der serbischen Halle nicht leicht war. Die Serben hatten das Spiel spektakulär vorbereitet und lockten mit einer beeindruckenden Show in einer größeren Halle, um die Taktik der Kieler zu stören. Doch ohne ihre Unterstützung war die Führung der Gastgeber nie gefärdet.
Die SG Flensburg-Handewitt konnte derweil einen deutlichen Sieg gegen HCB OKD Karvina mit 41:31 erringen und steht weiterhin an der Spitze des Geschehens. Die Partie war geprägt von beeindruckenden Leistungen der Spieler, während viele Zuschauer an den Bierständen verweilten, was in den Kommentaren belustigt bemerkt wurde. Der Titelverteidiger zeigte sich trotz der gegebenen Umstände optimistisch und überzeugt.
Doch auch die Spiele von Gummersbach und den anderen Teams blieben nicht ohne kuriose Anekdoten. Der VfL Gummersbach gewann sein Spiel auf Island mit 40:21 gegen Hafnarfjördur, welches erst nach Mitternacht endete. Einziger Wermutstropfen: Die Ankunftszeit von 22:30 Uhr, die das Timing für die Fans eng gestaltete, da vorher schon ein anderes Spiel stattfand.
Insgesamt zeigen die Ereignisse des Spieltags nicht nur die Höhepunkte des Handballsports, sondern auch die Verletzlichkeit der Spieler im professionellen Wettbewerb. Die Vorstellung, dass diese Athleten trotz aller Leidenschaft für ihren Sport verletzbar sind, wird durch die Situation von Mohamed Darmoul erneut verdeutlicht. Der Blick auf die kommende Saison wird für viele Teams und Spieler nun vor allem auch ein Blick auf eine zurückhaltendere Strategie im eigenen Spielstil sein müssen, um derart tragische Verletzungen zu vermeiden.
Details zu diesem Vorfall und den weiteren Entwicklungen sind in einem ausführlichen Bericht auf www.bild.de nachzulesen.
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