Kiel – Ein brutaler Überfall mit einem schockierenden Hintergrund hat Ende Mai in Kiel für Aufsehen gesorgt. Der 27-jährige Gangster-Rapper Deniz Y., besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Patron61“, ist in eine sorgfältig geplante Falle geraten, die von einem anderen Rapper orchestriert wurde.
Deniz Y. hatte über Instagram Kontakt zu einer attraktiven Frau aufgenommen, die sich als Prostituierte ausgab. Die vermeintliche Begegnung, die er in der Blitzstraße in Kiel vereinbaren wollte, entpuppte sich jedoch als niederträchtiger Plan, der von dem Berliner Rapper Erdem A., alias „Hayat“, ausgeheckt wurde.
Zielgerichtete Intrige
Deniz Y. war nicht ahnungslos, als er in die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins reiste. Er hatte vor, sich mit einer Frau zu treffen, die ihm über Instagram schöne Versprechungen gemacht hatte. Diese Frau, die 26-jährige Pamela W. aus Berlin, wurde von Erdem A. angesprochen, um Deniz Y. in eine Falle zu locken. Hintergrund dieser Intrige war offenbar eine persönliche Abrechnung unter den Rappern.
Das Treffen schien vielversprechend: Pamela hatte Deniz Y. mit der Aussicht auf eine erotische Begegnung und der Verlockung, Bargeld in fünfstelliger Höhe mitzubringen, ködern können. Der rap-affine Mann fühlte sich von ihren Kränkungsversprechen angezogen.
Doch an dem abgesprochenen Ort, einem einsamen Feldweg, wartete nicht Pamela, sondern eine Gruppe von Männern, die mit einer Pistole bewaffnet waren. Ein paar Unbekannte waren schnell zur Stelle, um Deniz Y. überrumpeln, zu berauben und ihn zu erniedrigen.
Die Bösartigkeit der Situation zeigt sich nicht zuletzt in der Tatsache, dass die Peiniger das Geschehen sogar filmten, um ihre Demütigungen zu dokumentieren.
Die Drahtzieher im Hintergrund
Die Ermittlungen haben bereits ergeben, dass Erdem A. dafür verantwortlich ist, diesen perfiden Plan zu entwickeln. Der 24-Jährige, der sich in seinen Songs als selbstbewusster Rapper präsentiert, sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, während gegen Pamela W. ein Ermittlungsverfahren wegen Raubes läuft.
Die Polizei hat ihre Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Charlottenburg durchsucht, um Beweismaterial zu sichern. Der Verdacht gegen sie ist stark, und der Staatsanwalt ist der Meinung, dass sie durch ihre verführerischen Nachrichten und ihr Aussehen entscheidend zu diesem Überfall beigetragen hat. Pamela W. gab auf Nachfrage zu den Vorwürfen an, dass sie keine weiteren Kommentare zu der Situation abgeben wolle.
Diese gesamte Episode wirft ein grelles Licht auf die dunklen Seiten des Rap-Genres, in dem sich einige Beteiligte nicht scheuen, extreme Maßnahmen zu ergreifen, um persönliche Konflikte zu lösen oder Rivalitäten auszutragen.
In einem traurigen Abbild ihrer Realität hat sich Pamela in der Vergangenheit durch freizügige Darstellungen in sozialen Medien hervorgetan. Sie lebte in bescheidenen Verhältnissen und wurde durch die finanzielle Aussicht verführt, Teil dieses verhängnisvollen Plans zu werden. Allerdings schien ihr Lohn am Ende nur ein Bruchteil dessen zu sein, was ihr versprochen worden war.
Als sie zu den Ermittlungen befragt wurde, zeigte sich Pamela W. jedoch unverbindlich und schloss die Tür zu ihrer Wohnung, wobei sie keine weiteren Informationen preisgeben wollte. Trotz ihrer Auftritte in den sozialen Medien und der lockenden Kommunikation, scheinen die Herausforderungen des Lebens sie in diese dunkle Ecke gedrängt haben.
– NAG