Kiel. In einem spannenden, jedoch enttäuschenden Aufeinandertreffen mussten die U23-Spieler von Holstein Kiel II eine bittere Heimniederlage gegen den FC St. Pauli II hinnehmen. Vor 265 angereisten Zuschauern im Citti Fussball-Park endete die Partie mit 0:4 (0:3), was die Schwierigkeiten der Kieler in dieser Saison einmal mehr unterstrich.
Holstein Kiel II hat es in dieser Spielzeit nicht geschafft, in ihren Heimspielen eine positive Leistung zu zeigen. Trotz eines zuvor gewonnenen Auswärtsspiels verloren sie nun zum vierten Mal in Folge zu Hause. KSV-Coach Willi Weiße äußerte sich nach dem Spiel frustriert und betonte, dass St. Pauli äußerst effizient agierte: „Sie haben viele Bälle mit guter Boxbesetzung direkt scharf gemacht“, so der Trainer.
Defensive Schwächen bei Holstein Kiel II deutlich sichtbar
Die Kieler Abwehr, geschwächt durch die Sperre ihres Kapitäns Mihailo Trkulja, zeigte von Anfang an Unsicherheiten. Besonders bei Standardsituationen offenbarte das Team große Schwächen. Gleich zu Beginn hatte St. Pauli die Führung auf dem Fuß, als Maximilian Brauburger einen Freistoß an die Latte setzte. Holstein konnte in der ersten Halbzeit über einen gefährlichen Angriff von Nick Breitenbücher zwar kurz Hoffnung schöpfen, doch es fehlte an der Durchschlagskraft.
Die Wende kam in der 34. Minute, als ein missratener Klärungsversuch von Quentin Seidel ins eigene Tor führte, was das 0:1 für die Gäste bedeutete. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter: Max Herrmann köpfte fünf Minuten später das 2:0. Bevor die Pause eingeläutet wurde, erhöhte Emil Staugaard auf 3:0, nachdem er ebenfalls ungehindert in der Kieler Box agieren konnte. “Wir haben nicht das gemacht, was wir geplant hatten”, klagte Abwehrchef Arbnor Aliu. In der ersten Hälfte boten die Jungstörche insgesamt zu wenig Qualität im Angriff.
Misslungene Angriffe der Jungstörche
In der zweiten Hälfte versuchte Weiße, frische Impulse zu setzen, indem er Ikem Ugoh einwechselte, doch auch dieser Schritt brachte kaum die erhoffte Wende. Das Spiel der Kieler blieb ideenlos und ungenau. St. Pauli, der Gegner, schaltete auf Verwaltungsmodus und ließ seine individuelle Klasse nur vereinzelt aufblitzen. Doch wenn die Hamburger zuschlugen, dann war es einmal mehr nach einem einfachen Muster: Flanke, Kopfball, Tor – so in der 75. Minute, als Ulbricht das 4:0 erzielte.
Die Kieler hatten das Glück, dass der St. Pauli-Sieg nicht noch höher ausfiel. KSV-Keeper Tyler Dogan konnte in der 85. Minute einen Foulelfmeter von Johann von Knebel parieren, was etwas für den harten Nachmittag der Heimelf entschädigte. Weiße resümierte klar und direkt: „Eine Halbchance ist einfach zu wenig“. Die bratenden Angriffe und die mangelhafte Chancenverwertung beschleunigen die Suche nach Lösungen, denn die nächste Herausforderung gegen Hertha II steht bereits an. Ein weiteres Auswärtsspiel, das den Strategien von Kiel möglicherweise besser entgegenkommt.