Eine spannende Initiative von Studierenden der Universität Kiel könnte bald Aufschluss darüber geben, wie gefährlich die Strahlung von explodierenden Sternen, sogenannten Supernovae, tatsächlich ist. Diese Explosionen sind nicht nur beeindruckende himmlische Ereignisse, sie setzen auch eine immense Menge an Strahlung frei, die bei ihrer Ankunft auf der Erde potenziell schädlich sein könnte. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat ein innovatives Messgerät entwickelt, um diese Strahlung genauer zu erforschen und herauszufinden, wie viel dieser Energie unsere Atmosphäre erreicht.
Die Messung dieser Strahlung ist von zentralem Interesse, da Supernovae theoretisch in der Lage sind, Satelliten oder sogar Raumfahrzeuge zu beschädigen. Das Team um die Projektleiterin Ava Pohley hat dafür einen Prototypen, genannt Chaos Junior, entwickelt und diesen erfolgreich in die Stratosphäre über Kiel geschickt. An einem Ort in der Nähe von Neubrandenburg sammelten sie wertvolle Daten über Temperatur, Luftdruck und die Energie der durch das Gerät strömenden Teilchen. Eine Herausforderung blieb jedoch: Die Unterscheidung zwischen Elektronen und Protonen erwies sich als schwierig.
Technologische Verbesserungen und neue Materialien
Um diese Limitation zu überwinden, suchten die Studierenden nach Techniken zur Verbesserung ihrer Messungen. In Zusammenarbeit mit dem europäischen Physik-Projekt Rexus/Bexus haben sie ihr Gerät modifiziert und zusätzliche Sensoren integriert, finanziert durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Ein entscheidendes Element in diesem verbesserten Messgerät ist Aerogel, ein Material, das zu 99 Prozent aus Luft besteht. Aerogel bietet nicht nur eine herausragende Hitzeresistenz, sondern ermöglicht auch die Differenzierung von Elektronen und Protonen durch die Erzeugung von blauem Licht, wenn sich Teilchen durch dieses Material bewegen.
„Wenn ein geladenes Teilchen in das Aerogel eindringt, erzeugt es eine Lichtspur“, erklärt Hannes Ebeling, der andere Teamleiter. “Durch die schnellere Bewegung von leichteren Elektronen im Vergleich zu schwereren Protonen erhalten wir präzisere Messungen.” Diese Technologie könnte einen bedeutenden Fortschritt für die Messung kosmischer Strahlung darstellen und dazu beitragen, das Verständnis über die möglichen Auswirkungen von Supernova-Explosionen auf die Erde zu erweitern.
Vorbereitung für den nächsten Flug
Der nächste Schritt in diesem aufregenden Projekt führt das Team nach Schweden, wo der modifizierte Prototyp bereits zur Abreise in die Stratosphäre bereitsteht. Die Studierenden sind optimistisch, dass sie während des bevorstehenden Fluges wertvolle Daten sammeln können, die zu einem besseren Verständnis der galaktischen kosmischen Strahlung beitragen werden. Das Interesse dieser Wissenschaftler zeigt einmal mehr, wie hochaktuell und relevant astrophysikalische Forschung ist, insbesondere im Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen dem Universum und unserem Planeten.
Für ausführliche Informationen über die Motivation und Ambitionen hinter diesem einzigartigen Projekt empfehle ich, die umfassenden Berichte auf www.ndr.de zu lesen. Dort finden sich zusätzliche Details, die ein umfassendes Bild dieser innovativen Forschungsarbeit zeichnen und die Bedeutung der Ergebnisse näher erläutern.