Kiel

Kieler Bürger wehren sich: Stadtplantagen gefährdet – Hoffnung für Esmarchstraße!

In Kiel gibt es Bewegung in der Diskussion um die Esmarchstraße. Bei der 400. Sitzung des Ortsbeirats Ravensberg, Brunswik und Düsternbrook, die erst kürzlich stattfand, wurde deutlich, dass die Anwohner nicht bereit sind, ihre Interessen aufzugeben. Stadtpräsidentin Bettina Aust und verschiedene Ratsmitglieder nahmen teil, als die Bürger ihre Bedenken vortrugen.

Im Mittelpunkt steht der geplante Umbau, der nach einer dringend notwendigen Sanierung der misslungenen Abwasserkanäle stattfinden soll. Die aktuelle Planung sieht für die südliche Fahrbahn eine Verlegung vor, was auf viel Widerstand aus der Bevölkerung stieß. Besonders hart trifft es die alten Bäume, die weichen müssten.

Gründung der Interessengemeinschaft „Blumenpflücker“

Um den Forderungen nach einer Überarbeitung des Plans Nachdruck zu verleihen, hat sich die Interessengemeinschaft „Blumenpflücker“ gebildet. Diese Gruppe bezieht ihren Namen von einer Plastik des Künstlers Alwin Blaue, die in der Nähe der betroffenen Häuser aufgestellt ist. Am Tag der Sitzung präsentierten Julica Voigt und Michael Richter einen Antrag, den 106 Personen unterzeichnet hatten. Voigt stellte klar: „Wir möchten unser Viertel so erhalten, wie es ist.“ Es sei unbestritten, dass die Kanäle saniert werden müssen, aber der aktuellen Plan sei nicht mit den Klimazielen der Stadt vereinbar.

Kurze Werbeeinblendung

Der Antrag enthält mehrere Vorschläge, die darauf abzielen, den Baumbestand zu erhalten. Unter diesen Ideen stehen unter anderem alternative Trassen für die neuen Kanäle oder eine minimalinvasive Sanierungsmethode. Es sei notwendig, die Prioritäten im Sinne des Klimaschutzes neu zu setzen, forderte Voigt.

Stadtverwaltung sieht Probleme bei Alternativen

Tiefbauamtsleiter Peter Bender erläuterte die Herausforderungen, die den Alternativvorschlägen entgegenstehen. Er stellte fest, dass die ursprünglich vorgeschlagenen Änderungen bereits umfassend geprüft worden seien. Unter anderem müsse bei einer nach Norden verlagerten Trasse der gesamte Kanal bis zur Moltkestraße umgesetzt werden, was enorme zusätzliche Kosten und Einschränkungen nach sich ziehen würde. Zudem sei eine Verlegung im Gehweg nicht praktikabel, da hier intakte Leitungen betroffen wären, die auf Kosten der Stadt entfernt werden müssten. Auch die Nutzung von Vorgärten scheitere an der Grundstücksfrage, da diese nicht städtisch besessen werden können.

Bender war jedoch offen für die Forderung, die Straßenführung nach der Sanierung beizubehalten. Er merkte an: „Die Oberfläche anders zu gestalten, ist grundsätzlich möglich.“ Der Ball liege nun jedoch bei der Politik, die bereits gefassten Beschlüsse möglicherweise zu ändern.

Zusätzlich äußerte Ratsmitglied Arne Stenger Verständnis für die Anliegen der Bürger. Er räumte ein, dass politische Entscheidungen manchmal nicht in ausreichender Tiefe diskutiert wurden. „Wir sind bereit, die Diskussion um die Pläne neu zu eröffnen“, sagte er, was bei den Anwohnern auf Zustimmung stieß. Eine Anwohnerin bemerkte: „Jetzt habe ich wieder ein bisschen Hoffnung bekommen.”

Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.kn-online.de.

Quelle/Referenz
kn-online.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"