Kiel

Kiel plant Verbot: Autofahrer dürfen nur noch vorwärts einparken!

Kiel (Schleswig-Holstein) – Die Grünen in Kiel haben einen gewagten Plan: Ein Verbot für das Rückwärtsparken in Grundstückseinfahrten! Ja, Sie haben richtig gehört! Mobilitätsdezernentin Alke Voß (44, Grüne) ist fest entschlossen, diese Regel durchzusetzen. Die „Kieler Nachrichten“ berichteten zuerst darüber und versetzen die Stadt in Aufregung.

Die Begründung für diesen ungewöhnlichen Vorstoß? Voß argumentiert, dass die Unfallzahlen alarmierend hoch seien, wenn Autos rückwärts fahren. „Vision Zero“ – das Ziel, keine Toten oder Verletzten im Straßenverkehr mehr zu haben – steht auf dem Spiel! Rückwärtsfahren soll demnach nicht nur gefährlich, sondern auch völlig überflüssig sein.

Vorwärts ist das neue Motto!

Der Plan sieht vor, dass Autofahrer künftig nur noch vorwärts auf Grundstücke fahren dürfen und auch vorwärts wieder herausfahren müssen. Um auf die Straße zu gelangen, müssen die Fahrzeuge in der Einfahrt wenden. Voß plant, nur noch neue Grundstückszufahrten zu genehmigen, die diesen Vorgaben entsprechen. Alte Grundstücke müssen bei Umbauten ebenfalls angepasst werden, wobei es jedoch Bestandsschutz für kleine Garagen und alte Anlagen mit bis zu vier Stellplätzen geben soll.

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Doch ist das Rückwärtsfahren wirklich die Hauptursache für Unfälle? Laut der Plattform „Statista“ waren im letzten Jahr nur 15,3 Prozent aller Unfälle mit Personenschäden auf fehlerhaftes Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren zurückzuführen. In Kiel gab es 71 Unfälle, die auf Wenden oder Rückwärtsfahren zurückzuführen sind – das sind gerade einmal 6,54 Prozent von insgesamt 1085 Unfällen. Trotzdem scheinen die Chancen für Voß, ihr Vorhaben durchzubringen, gut zu stehen, da die Grünen seit 2023 die Mehrheit im Rat haben. Am 5. November wird das Thema im Verkehrsausschuss diskutiert, bevor die Ratsversammlung zustimmen muss.

Quelle/Referenz
bild.de

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