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Jubiläum im Prinzenpalais: Erinnerungen aus 325 Jahren Geschichte gesucht!

Schleswig-Holstein feiert 325 Jahre Prinzenpalais: Archivdirektor Hering und Kuratorin Liedtke rufen zur Fotosuche auf – welche Schätze aus der glanzvollen Vergangenheit könnten in Schubladen verborgen liegen?

Das Prinzenpalais in Schleswig, ein historisches Gebäude mit einer eindrucksvollen Vergangenheit, zieht sowohl Historiker als auch Interessierte in seinen Bann. Der Bau, der vor über 325 Jahren von Georg Heinrich Freiherr von Schlitz errichtet wurde, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Wahrzeichen entwickelt und dient seit 35 Jahren als Sitz des Landesarchivs Schleswig-Holstein. Der elegante Prachtbau im Friedrichsberg ist nicht nur architektonisch bemerkenswert, sondern beherbergt auch viele Geschichten, die auf ihre Entdeckung warten.

Um das bevorstehende 325-jährigen Jubiläum des Prinzenpalais im nächsten Jahr gebührend zu feiern, möchten Archivdirektor Prof. Rainer Hering und Kuratorin Julia Liedtke nicht nur die glorreiche Vergangenheit beleuchten, sondern auch die lebendige Geschichte der 1950er und 60er Jahre zum Leben erwecken. In dieser turbulenten Zeit diente das Gebäude unter anderem als Hotel mit Restaurant, Jazzkeller, Disco und Nachtclub.

Suche nach Erinnerungen

Um die spannende Geschichte der Diskokultur und der gesellschaftlichen Anlässe im Prinzenpalais zu dokumentieren, wenden sich Hering und Liedtke an die Öffentlichkeit. „Wir hoffen, dass sich Menschen melden, die uns erzählen können, wie es damals war. Vielleicht finden sich noch Fotos vom Frühstückssaal oder von Hochzeitsfeiern“, erklärt Hering. Solche Erinnerungen könnten wertvolle Zeugen der Zeit sein und in eine kommende Ausstellung einfließen.

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Während des über drei Jahrhunderte währenden Bestehens des Gebäudes war nicht alles blühend und nobel. Insolvenzen und wechselnde Nutzungen prägten die Geschichte des Prinzenpalais ebenso stark wie die festlichen Ereignisse. Sogar Zar Peter der Große soll hier über die Schenkung des Gottorfer Globus‘ verhandelt haben, was schließlich zu einem erfolgreichen Abschluss führte.

Die Umbenennung des Gebäudes in „Prinzenpalais“ geschah 1829, als Friedrich Emil August Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg-Noer es aus einem Konkursverfahrens erwarb. Diese Namensänderung war der letzte Pinselstrich in einer langen Geschichte, die von Höhen und Tiefen geprägt war.

Rückblick auf heiße Nächte und sanierte Räume

Kuratorin Julia Liedtke spricht die Schleswiger direkt an: „Vielleicht haben Sie, Ihre Eltern oder Großeltern früher hier im Ballsaal getanzt oder aus einem Familienanlass gefeiert. Fotos aus dieser Zeit sind von unschätzbarem Wert.“ Der Glanz vergangener Nächte soll nicht in Vergessenheit geraten. Auch etwas aus der Disco-Zeit ist gefragt, als prominente Namen wie Jürgen Drews auf der Bühne standen.

Das Gebäude selbst erlebte seine dunkelsten Stunden, als es 1979 in einem sehr maroden Zustand vom Land Schleswig-Holstein erworben wurde. Heute erstrahlt das Prinzenpalais dank intensiver Sanierungen in neuem Glanz und seine barocken Deckenverzierungen sind wieder sichtbar. „Überall waren alte Deckenwände eingezogen, die die Schönheiten verborgen haben. Jetzt ist dieser Schmuck wieder zu sehen“, merkt der Archivdirektor an.

Bereits hat sich eine Zeitzeugin gemeldet, die als Tochter des damaligen Nachtclubbetreibers im Prinzenpalais aufwuchs. Liedtke plant, sich mit dieser Frau zu treffen, um weitere spannende Geschichten aus der bewegten Vergangenheit des Hauses zu erfahren. „Wir möchten alle Winkeln der Geschichte ausleuchten, deshalb ermuntern wir dazu, weiterhin Erinnerungen zu teilen“, so Liedtke, die Interessierte zur Kontaktaufnahme ermutigt.

Wer etwas beizutragen hat, kann Julia Liedtke direkt unter der E-Mail-Adresse julia.liedtke@la.landsh.de oder telefonisch unter 04621/86-1815 erreichen.

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