Lübeck. Die Schuberts leben seit Monaten in einem wahren Baustellen-Albtraum! In der Kronsforder Landstraße wird ein Autobahnzubringer für das neue Gewerbegebiet Semiramis errichtet, und das Ehepaar hat mit massiven Einschränkungen zu kämpfen. Verzweifelt haben sie nach einem Fachanwalt für Baurecht gesucht, um sich über ihre Rechte zu informieren. Doch die Suche gestaltete sich als äußerst frustrierend.
„Wir begannen Anfang August mit der Suche und es war einfach zum Verzweifeln“, berichtet Michael Schubert. Vier Kanzleien lehnten ab, da sie aufgrund von Interessenkonflikten, weil sie für die KWL arbeiten oder in der Vergangenheit gearbeitet haben, nicht helfen konnten. Andere Kanzleien reagierten gar nicht auf ihre Anfragen, obwohl bereits Absprachen getroffen worden waren. „Warum zeigen die Anwälte plötzlich kein Interesse mehr?“, fragt sich Schubert.
Anwaltssuche: Eine Masche?
Dietrich Schenke, Fachanwalt für Baurecht aus Flensburg, hat eine Erklärung für das seltsame Verhalten der Anwälte. „Es ist eine Masche, die ich in ganz Deutschland beobachtet habe! Große Auftraggeber beauftragen Anwälte, um sicherzustellen, dass diese nicht gegen sie arbeiten“, erklärt er. Diese Taktik, bekannt als „Rechtsanwälte rausschießen“, sorgt dafür, dass Anwälte zögern, Mandate von Privatpersonen anzunehmen, weil sie um zukünftige Aufträge fürchten.
Die KWL, die für die Bauarbeiten verantwortlich ist, weist die Vorwürfe zurück und betont, dass Mandate nur aufgrund der fachlichen Eignung vergeben werden. Doch die Schuberts haben nach zwei Monaten endlich einen Anwalt gefunden, der bereit war, ihre Interessen zu vertreten. „Während der Bauarbeiten wurde unsere Auffahrt beschädigt“, sagt Schubert. „Wir wollen nur, dass nach den Arbeiten alles wieder so aussieht wie vorher – ohne zusätzliche Kosten für uns.“