Im Herzen von Mölln hat die Freiwillige Feuerwehr seit 1984 eine bemerkenswerte Evolution durchgemacht, die die Lebensweise und Sicherheit von zahlreichen Bürgern geprägt hat. Damals, im August, entwickelte der Löschmeister Günter Scholz zusammen mit seiner Frau, die als Erzieherin im Kindergarten arbeitet, ein innovatives Konzept zur Brandschutzerziehung. Die Idee wurde im September desselben Jahres dem Wehrführer Willi Damm und seinem Stellvertreter Torsten Schöpp präsentiert und umgehend genehmigt. Das Konzept hatte seine Premiere am 30. Oktober 1984, wo 20 Kinder die Möllner Feuerwache besuchten und die ersten grundlegenden Lektionen über Brandschutz erhielten.
Die gesamte Möllner Gemeinschaft, einschließlich Kindertagesstätten und Schulen, wurde nach und nach in das Programm integriert. Es wurde nicht nur eine einmalige Schulung angeboten, sondern das Konzept wurde kontinuierlich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der jeweiligen Einrichtungen gerecht zu werden. Bereits 1990 wurde erkannt, wie wichtig Rauchwarnmelder sind – ein Thema, das bei Elternabenden erläutert wurde, um das Bewusstsein für Brandschutz in den Familien zu schärfen.
Verbreitung und Bildung
Mit der Zeit festigten sich die Angebote der Brandschutzerziehung und wurden breiter angelegt. Ab 1991 nahmen die Brandschutzerzieher an Projektwochen an verschiedenen Schulen teil und erweiterten ihr Angebot schrittweise auf immer mehr Bildungseinrichtungen. Dies führte dazu, dass Schulen wie die Grundschule Tanneck und die Hauptschule Schäferkamp ebenfalls in die Programme aufgenommen wurden.
Ein Meilenstein war die intensive Schulung für die Mitarbeiter der BfA-Klinik Hellbachtal, die 1992 stattfand und als Initialzündung für die Brandschutzaufklärung in Betrieben und Pflegeheimen gilt. Seitdem kontaktieren immer mehr Einrichtungen die Feuerwehr, um ihre Mitarbeiter im Umgang mit Feuerlöschern und dem Verhalten im Brandfall zu schulen.
Die engagierte Arbeit von Günter Scholz und Arne Sommer ist eine entscheidende Triebkraft hinter dem Erfolg dieses Programms. Ihre Leidenschaft und Überzeugung überzeugten viele Kameraden, sich ebenfalls zu engagieren und die wichtige Aufgabe der Brandschutzerziehung zu unterstützen. Der Austausch mit anderen Feuerwehren, beispielsweise aus Zewen und Fulda, stärkte zusätzlich die Expertise des Möllner Teams.
Im Jahr 1998 trat Günter Scholz eine neue Rolle als Ausbilder im Bereich Brandschutzerziehung an und blieb bis September 2024 als ehrenamtliche Lehrkraft tätig. Sein Engagement für die Ausbildung neuer Brandschutzerzieher hat zur fortwährenden Weiterentwicklung des Programms beigetragen und gleichzeitig die Feuerwehr in Mölln in der Region hervorgehoben.
Anerkennung und Auszeichnung
Im Jahr 2000 verabschiedete sich Günter Scholz von seiner Position als Fachwart für Brandschutzerziehung, blieb jedoch dem Team erhalten. Arne Sommer übernahm im Jahr 2006 die Führungsrolle und hat seither das Netzwerk zu den Schulen stetig ausgebaut. Heute sind nicht nur Grundschulen und Kindertagesstätten, sondern auch weiterführende Schulen und Förderschulen in die Programme integriert.
Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen hat die Freiwillige Feuerwehr einen Erlebnistag ins Leben gerufen, der den Übergang der Vorschulkinder zur Grundschule feiert und sie auf spielerische Weise mit den Themen Brandschutz und Sicherheit in Berührung bringt. Nach 40 Jahren intensiver Arbeit in der Brandschutzerziehung und -aufklärung hat die Feuerwehr Mölln eine eindrucksvolle Bilanz gezogen: Mehr Sensibilität und ein größeres Bewusstsein für das Thema Brandschutz in der Bevölkerung sind deutlich spürbar.
Die Bestrebungen und der immense Einsatz von Günter Scholz und Arne Sommer blieben nicht unbemerkt. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Mölln wurden die beiden mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet, eine ehrende Anerkennung ihrer herausragenden Verdienste in der Brandschutzerziehung. Diese Auszeichnung verdeutlicht den Einfluss, den ihre Arbeit auf die Sicherheit der Möllner Bürger hat und soll als Ansporn für zukünftige Generationen dienen, sich für die Brandschutzerziehung und -aufklärung starkzumachen.
Weitere Informationen zu diesem bedeutenden Thema können auf herzogtum-direkt.de nachgelesen werden.