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Die Erdgaspreise in Deutschland, insbesondere in Schleswig-Holstein, erreichen 2025 historische Höchststände. Berichte zeigen, dass die Preise jetzt doppelt so hoch sind wie vor der Energiekrise. So sind in Schleswig-Holstein neue Gasverträge unter 10 Cent pro Kilowattstunde nicht erhältlich. Verbraucher müssen mit durchschnittlichen Heizkosten für ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 kWh von etwa 2.200 Euro im Jahr rechnen. Ein Anstieg der Großhandelspreise zum Jahresende 2024 ist als eine der Hauptursachen zu nennen, wobei der Ukraine-Krieg und die weltpolitische Lage weiteren Einfluss auf die Preisentwicklung haben.
Ein weiterer Aspekt der Preissteigerungen ist der ansteigende CO2-Preis, der laut aktuellen Daten von 1,0 auf 1,2 Cent brutto pro kWh steigt. Dieser Anstieg hat jedoch nur einen geringen Einfluss auf den Preisanstieg. Die Grundversorgerpreise in Schleswig-Holstein zeigen ebenfalls eine bemerkenswerte Entwicklung: Eon erhöht die Preise von 10,2 Cent im Dezember 2024 auf 12,2 Cent im Februar 2025, während Stadtwerke Kiel einen Rückgang von 14,3 Cent auf 13,5 Cent verzeichnen.
Langfristige Pläne und Auswirkungen auf die Kunden
Experten warnen zudem vor den Folgen einer Abwanderung von Erdgaskunden, die zu höheren Preisen führen könnte, da die Betriebskosten auf eine verminderte Kundenbasis umgelegt werden. In den vergangenen zwei Jahren hat die SH Netz AG einen Rückgang der Gasanschlüsse um 7.000 auf 210.000 festgestellt. Im Rahmen von Klimaneutralitätszielen plant die SH Netz AG die mögliche Stilllegung von Teilnetzen bis 2040. Aktuell verweisen die Stadtwerke Lübeck und Kiel darauf, dass es jedoch keine Pläne zur Stilllegung der Gasversorgung gibt.
Weltweit steigen die Heizkosten nicht nur in Schleswig-Holstein. Ab 2025 müssen Millionen Deutsche mit höheren Heizkosten rechnen, da der CO₂-Preis, ein Instrument der Umweltpolitik zur Erreichung der Klimaziele, weiter ansteigt. Die Bepreisung fossiler Energieträger wurde 2021 eingeführt und sieht eine Erhöhung des CO₂-Preises von 45 Euro pro Tonne zum 1. Januar 2024 auf 55 Euro pro Tonne für 2025 vor, mit weiteren Steigerungen bis 65 Euro. Diese Preiserhöhungen betreffen auch die Kosten für Gasheizungen und führen in der Folge zu höheren Rechnungen für Verbraucher, wie Echo24 berichtet.
In der Praxis bedeutet dies, dass eine Kilowattstunde Gas im Jahr 2024 durch den CO₂-Preis um etwa 1 Cent teurer wird, zuzüglich der Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Für 2024 und 2025 wird eine prognostizierte Entwicklung der Gasheizkosten erwartet, die die Belastungen für Verbraucher weiter steigern könnte.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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