In einer bemerkenswerten Entdeckung haben Naturschützer der Stiftung Naturschutz in Schleswig-Holstein die Haselmaus auf einer Grünbrücke bei Bad Segeberg gesichtet. Diese kleine und oft übersehene Tierart, die in der Region rar ist, hat durch den Nachweis, dass sie sich auf dieser speziellen Brücke wohlfühlt, für Aufregung gesorgt. Die Beobachtung fand in der Kiebitzholm Grünbrücke über der A21 statt.
Der Nachweis der Haselmaus ist äußerst bedeutend, da das Tier dabei beobachtet wurde, wie es in eine der Neströhren auf der Grünbrücke eingezogen ist und dort fotografiert werden konnte. Für die Naturschützer stellt dies eine kleine Sensation dar, da es bisher angenommen wurde, dass sich die Haselmaus nicht einmal in der Nähe solch von Menschen geschaffenen Strukturen aufhält. Die Tatsache, dass das Tier nun eine solche Brücke kulminiert hat, zeigt, dass diese Art von Bauwerken für die Wiedervernetzung von Lebensräumen entscheidend ist.
Bedeutung der Grünbrücken für den Naturschutz
Grünbrücken sind speziell gestaltete Überführungen über breite Straßen und Gleise, die es Tieren ermöglichen, sicher von einem Lebensraum in einen anderen zu gelangen, ohne dabei die Gefahren des Verkehrs meistern zu müssen. Im Rahmen regelmäßiger Kontrollen zur Überwachung der Nutzung dieser Brücken stellte die Stiftung Naturschutz fest, dass die Haselmaus nicht länger in der Umgebung verweilte, sondern tatsächlich begonnen hat, über die Brücke zu siedeln. Dies ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die Natur durch solche Innovationen gefördert werden kann.
Die neuen Erkenntnisse unterstreichen die Wichtigkeit von Projektmaßnahmen, die darauf abzielen, Lebensräume nicht nur zu bewahren, sondern sie auch miteinander zu verbinden. Dies ist besonders wichtig, um den genetischen Austausch zwischen isolierten Tierbeständen zu gewährleisten, was für das Überleben bedrohter Arten wesentlich ist.
Zusätzlich zur Entdeckung der Haselmaus zeigen sich auch andere Tierarten, wie zum Beispiel Rothirsche, während ihrer Wanderungen zunehmend auf solche Grünbrücken angewiesen. Die Möglichkeit, ungeachtet menschlicher Aktivitäten ihre Routen fortzusetzen, ermöglicht es diesen Tieren, ihre Populationen zu vergrößern und sich zu paaren. Diese Art der Bewegungsfreiheit ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit und das Wachstum von Wildtierpopulationen in Schleswig-Holstein und darüber hinaus.
Wie die Stiftung Naturschutz betont, ist die Tatsache, dass 890 Jungstörche in diesem Jahr in Schleswig-Holstein geschlüpft sind, auch ein positives Zeichen für die Biodiversität in der Region. Viele der Störche machen sich jetzt auf den Weg in den Süden, und ihre Wanderung zeigt, wie wichtig sichere Routen für die Tierwelt sind.
Insgesamt stellt der Nachweis der Haselmaus auf der Grünbrücke Kiebitzholm nicht nur eine erfreuliche Nachricht für Naturschützer dar, sondern belegt auch die Bedeutung dieser Konstruktionen für die Sicherstellung einer lebendigen und verbundenen Natur. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Biodiversität zu sichern und unsere Landschaften naturnäher zu gestalten.
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