In Schleswig-Holstein wurde nun ein bemerkenswerter Nachweis einer Haselmaus auf einer Grünbrücke über der Autobahn A21 erbracht. Diese Entdeckung, die die Stiftung Naturschutz als „kleine Sensation“ bezeichnet, zeigt, dass dieses scheue Tier, das normalerweise in Waldgebieten lebt, sich nun doch auf dem Bauwerk aufhält, welches 2008 fertiggestellt wurde. Vorher hatten die Haselmäuse offenbar keine ausreichenden Anreize gefunden, um die Brücke zu nutzen, da das umliegende Gehölz nicht ihren Anforderungen entsprach.
Die Sichtung fand während einer routinemäßigen Überprüfung der Grünbrücken statt, die zum Monitoring von Wildtieren auf und um die Autobahnen A21, A7, A20 und A24 dienen. Diese Brücken wurden mit dem Ziel entwickelt, die Lebensräume für verschiedene Tierarten wiederherzustellen, die von den stark befahrenen Straßen als Barrieren betroffen sind. Ohne diese Strukturen hätten es viele Tiere wohl schwer, die gefährlichen Straßen zu überqueren.
Lebensraum für gefährdete Arten
In den letzten knapp zwei Jahrzehnten hat ein Expertenteam an der Schaffung und Optimierung von Lebensräumen für die besonders sensiblen Tierarten gearbeitet, die durch die Autobahn A21 in ihrer Bewegung eingeschränkt wurden. Für die Haselmaus, die als „größte Diva“ unter den Tieren in Schleswig-Holstein gilt, wurden im Umfeld der Grünbrücke rund 20 Hektar Naturwald sowie vier Kilometer Knicks in der agrarischen Landschaft entwickelt.
Die Tatsache, dass die Haselmaus auch auf der A20-Grünbrücke bei Strukdorf zum ersten Mal nachgewiesen werden konnte, ist ein weiterer Erfolg. „Es beweist, dass die Wiedervernetzung von Lebensräumen auch über Straßen hinweg funktionieren kann und wir mit Hilfe von Korridoren Verbindungen von einem Lebensraum zum nächsten schaffen können. Nur so ist ein genetischer Austausch möglich und das Überleben vieler stark bedrohter und seltener Tiere gesichert“, erklärte Björn Schulz von der Stiftung Naturschutz.
Diese positiven Entwicklungen verdeutlichen die Wichtigkeit von Grünbrücken für die Tierwelt, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Tierarten sich die neuen Lebensräume zu Nutze machen werden. Die entsprechenden Bauprojekte, die mehrere Millionen Euro gekostet haben, sind nicht nur für die Reduktion der Verkehrsunfälle von Bedeutung, sondern auch für das Überleben gefährdeter Arten.
Die Überwachung und Berichterstattung dieser Projekte sind entscheidend, um den langfristigen Erfolg derartiger Naturschutzmaßnahmen sicherzustellen. Details zu diesem Phänomen sind in einem Bericht der Stiftung Naturschutz nachzulesen, der die Fortschritte und Herausforderungen bei der Wiedervernetzung von Lebensräumen umfassend beschreibt. Dieses Monitoring wird regelmäßig durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Brücken ihren Zweck erfüllen und von den Tieren angenommen werden.
Mit dieser Entdeckung ist ein weiterer Schritt in Richtung Schutz und Erhaltung der Biodiversität in Schleswig-Holstein erfolgreich gegangen.