Die Gewerkschaften in Schleswig-Holstein haben sich zu einer innovativen Kampagne zusammengeschlossen, um die Bedeutung von Tarifverträgen hervorzuheben und die Tarifbindung zu stärken. Im Oktober 2023, im sogenannten „Tarifwende-Herbst“, möchten DGB, Ver.di und IG Metall in einer gemeinsamen Aktion die Belegschaften direkt ansprechen. Laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sind derzeit nur 56 Prozent der Beschäftigten in Schleswig-Holstein durch einen Tarifvertrag abgesichert. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 war dieser Anteil noch bei 70 Prozent.
Pommes als Symbol für Tarifverträge
Ein wesentlicher Bestandteil der Kampagne wird eine mobile Pommesbude sein, die vor verschiedenen Unternehmen Halt machen soll. Hierbei werden die Pommes kostenlos angeboten, jedoch soll dieses einfache Essen den Beschäftigten die zentrale Rolle von Tarifverträgen näherbringen. „Mit Tarifvertrag kannst du dir eine große Portion leisten. Ohne Tarifvertrag gibt es leider nur die kleine Portion“, erläutert Laura Pooth, die Vorsitzende des DGB-Nord.
Darüber hinaus wird Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) erwartet, wenn die Aktion am Schleswig-Holsteinischen Landtag stattfindet. Pooth betont jedoch, dass er lediglich eine kleine Portion Pommes erhalten werde, um das mangelnde Engagement der Landesregierung in Bezug auf die Tarifbindung zu thematisieren. Die Gewerkschaften sind der Meinung, dass ein klarer politischer Wille zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen fehlt.
Die Forderung der Gewerkschaften umfasst unter anderem die Einführung eines Tariftreuegesetzes, das es Land und Kommunen vorschreiben würde, Aufträge ausschließlich an tarifgebundene Unternehmen zu vergeben. Ein solcher Schritt könnte dazu beitragen, die Tarifbindung zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen in der Region zu verbessern.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.shz.de.