Aufstoßen – für viele ein alltägliches, wenn auch manchmal peinliches Ereignis. Während es bei Babys niedlich aussieht, kann es für Erwachsene als unangenehm gelten, vor allem wenn im falschen Moment ein lauter Rülpser die Stille durchbricht. Doch was steckt wirklich hinter diesem natürlichen Reflex? Experten geben spannende Einblicke!
Dr. Ulrich Tappe, der Vorsitzende des Berufsverbands der niedergelassenen Gastroenterologen, erklärt: „Rülpsen ist ganz normal.“ Es hilft, überschüssige Luft und Gase aus dem Magen zu befreien – oft verursacht durch das Schlucken von Luft oder kohlensäurehaltige Getränke. Doch was passiert, wenn das Aufstoßen zur ständigen Plage wird? Wenn einem das Gefühl von Sodbrennen bekannt vorkommt, könnte das ein Alarmzeichen sein!
Die Dramatik hinter dem Rülpsen
Ein ständig aufkommendes Aufstoßen kann auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen: die Refluxkrankheit. Hierbei funktioniert der Schließmuskel, der den Magen verschließt, nicht richtig, was dazu führt, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Das Resultat? Ein schmerzhafter brennender Eindruck, der sich manchmal bis in den Hals zieht. „Das kann ich minimieren“, belehrt der Arzt, „indem ich den Magen bei gewissen Lebensmitteln nicht vollstopfe.“
Zu saure Speisen wie Vinaigrette oder Wein sind die Übeltäter, die man vor allem am Abend meiden sollte! Wer im Bett mit vollem Magen liegt, der erlebt schnell die unangenehme Rückkehr des Essens – das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gesundheitliche Folgen haben. Ist Übergewicht im Spiel, drückt das zusätzliche Gewicht auf den Magen und erhöht das Risiko für Sodbrennen. Ein fetter Bauch? Ein echtes Risiko!
Doch nicht jeder leidet unter zu häufigem Aufstoßen – es gibt auch die schmerzhafte Kehrseite: R-CPD, die sogenannte Retrograde cricopharyngeale Dysfunktion. Diese mysteriöse Erkrankung verhindert das Rülpsen ganz und gar! Betroffene versammeln sich oft in Kreisen, in denen sie sich unwohl fühlen, aus Angst vor den erniedrigenden Symptomen eines Blähbauchs oder schmerzhaften Übelkeiten. „Die Beschwerden können sogar zu sozialem Rückzug führen“, mahnt der Mediziner Alexander Mainka.
Hoffnung durch moderne Medizin
Die Diagnose R-CPD ist noch immer in den Kinderschuhen der Schulmedizin, erst seit etwa fünf Jahren ist sie in den Krankheitserfassungen verzeichnet. Aber die Betroffenen haben wenig Spielraum: Eine Diät allein wird die Probleme nicht beheben. Ein kleiner Lichtstrahl? Botox! Ja, das Nervengift kann tatsächlich helfen und wird in den Schließmuskel der Speiseröhre injiziert.
„Mit Geschick kann man die Beschwerden drastisch lindern“, berichtet der Arzt. Etwa 80 Prozent der Patienten zeigen positive Reaktionen auf diese Behandlung. Wer also unter diesem drückenden Gefühl leidet, sollte sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen – sei es durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder einen Spezialisten für Phoniatrie. Ein Frühzeitiger Schritt kann das Leben enorm erleichtern!
Egal ob man übermäßiges Rülpsen oder das Gegenteil erlebt – die Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. Zögert nicht, ärztliche Hilfe zu suchen, besonders wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder plötzlich auftreten! Dies ist die einzige Möglichkeit, um eine klare Diagnose und die geeignete Behandlung zu erhalten!
– NAG