Das Landestheater Flensburg hat kürzlich seine neue Saison mit der Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ von Sergej Prokofjew eröffnet. Dieser Neustart wird von einem neuen Leitungsteam geprägt, das erstmals gemeinsam für das Musiktheater verantwortlich ist, was ihn zu einem besonderen Ereignis macht.
Der Dirigent Harish Shankar, der seit vielen Jahren in Deutschland tätig ist, fühlt sich sichtlich wohl in seiner neuen Rolle als Chefdirigent. Seine Leidenschaft für die Musik wurde bereits in seiner Kindheit in Malaysia geweckt, als er zum ersten Mal bei einem großartigen Chorprojekt mitwirkte. „Da habe ich Blut geleckt“, erinnert sich Shankar. Dies war der Einstieg in seine musikalische Karriere, die ihn nun zu dieser bedeutenden Position geführt hat.
Ein harmonisches Leitungsteam
Zusammen mit Hendrik Müller, dem neuen Operndirektor, der zuvor als Regisseur an vielen deutschen Theatern tätig war, hat Shankar klare Ziele vor Augen. Müller erklärt, dass es für ihn wichtig sei, nicht nur Einzelproduktionen zu betreuen, sondern die Kunst und Kultur in Flensburg umfassend zu gestalten. „Es war die richtige Zeit, um irgendwo anzukommen“, betont er und hebt die Notwendigkeit hervor, die Gemeinschaft aktiv in die Kulturarbeit einzubeziehen.
Mit Prokofjews weniger bekannter Oper wagen die beiden einen mutigen Auftakt. Die Geschichte um einen Prinzen, der durch drei Orangen auf die drei Prinzessinnen stößt, verspricht, das Publikum ebenso zu fesseln wie die Mitwirkenden auf der Bühne. „Wir haben sieben Wochen geprobt und ich glaube fest daran, dass das viel Freude bereitet“, sagt Müller. Diese intensive Vorbereitungszeit soll sich letztendlich in einer „Energieexplosion“ auf der Bühne niederschlagen.
Shankar teilt diese Begeisterung und sieht in seiner Rolle die Möglichkeit, neue Wege in der Musik zu gehen. „Die Musik lebt und atmet mit uns. Sie möchte stets neu gestaltet werden“, erklärt er und betont, wie wichtig es ist, innovative Ansätze zu finden. Mit dieser Einstellung wollen die beiden neuen Leiter des Landestheaters frischen Wind in die Spielzeit bringen und beweisen, dass die Musiktheaterwelt dynamisch und spannend ist.
Für viele ist die Saisoneröffnung nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch eine Chance, die Vielfalt der Kunstszene in Schleswig-Holstein zu erleben. Das Landestheater, das 1974 als Zusammenschluss mehrerer Bühnen in Schleswig-Holstein gegründet wurde und inzwischen als größte Landesbühne Deutschlands gilt, bleibt ein zentraler Teil des kulturellen Lebens in der Region.
Die Vorstellungen sind bereits gestartet und finden in verschiedenen Städten wie Flensburg, Rendsburg, Itzehoe und Neumünster statt. Die Tickets sind ab etwa 21,50 Euro erhältlich, sodass ein breites Publikum die Möglichkeit hat, diese innovative Darbietung zu erleben und Teil der künstlerischen Reise zu werden.
Der umfassende Ansatz des neuen Leitungsteams zeigt vielversprechende Ansätze für die weitere Entwicklung des Landestheaters, und es bleibt spannend, wie sich die Künstler und die Bühne künftig entwickeln werden. Weitere Informationen finden sich bei www.ndr.de.
