Rund 50 Mitglieder der radikalen Klimaschutzbewegung „Ende Gelände“ haben am heutigen Morgen die Baustelle eines geplanten neuen Flüssiggas-Anlegers in Brunsbüttel blockiert. In weißen Maleranzügen und mit einem großen Banner, das ihren Protest gegen die umstrittene Infrastruktur verdeutlicht, zogen die Aktivisten über den Deich zur Baustelle. Dort besetzten sie unter anderem mehrere Baumaschinen und Plattformen, wie eine Sprecherin der Bewegung bekannt gab.
„Der Ausbau von LNG-Terminals ist ein Klimaverbrechen. Es ist völlig absurd, inmitten der Klimakrise noch mehr schmutziges Frackinggas zu importieren“, betonte die Sprecherin. Die Kritik an der Nutzung des Fracking-Verfahrens basiert auf den verheerenden Konsequenzen nicht nur für das Klima, sondern auch für viele Menschen, insbesondere indigene Völker und People of Color, die unter dessen negativen Auswirkungen leiden.
Wiederholte Proteste und die Rolle der Polizei
Die Gruppe „Ende Gelände“ ist nicht neu in ihrem Widerstand gegen das LNG-Terminal; sie hat bereits in der Vergangenheit mit ähnlichen Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Es muss angemerkt werden, dass die Bewegung vom Bundesamt für Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft worden ist. Aktuell sind zahlreiche Polizeikräfte vor Ort und beobachten die unangezeigte Aktion sowohl zu Wasser als auch zu Land.
In Brunsbüttel befindet sich bereits ein schwimmendes LNG-Terminal, das derzeit in Betrieb ist. Erst vergangenes Jahr hat das zuständige Landesamt die Genehmigung für ein neues landseitiges Terminal erteilt, und die German LNG hat mit den Bauvorbereitungen begonnen. Vor Kurzem wurde der endgültige Planfeststellungsbeschluss zur Errichtung dieser Infrastruktur erlassen. Dieser entscheidende Schritt zur Umsetzung des Projektes wurde an die German LNG Terminal GmbH übergeben.
Das landseitige Terminal soll, so die aktuellen Pläne, im Jahr 2026 den Betrieb aufnehmen. Im vergangenen Sommer genehmigte die EU-Kommission eine staatliche Beihilfe Deutschlands von bis zu 40 Millionen Euro für das LNG-Projekt. Gegen diese Maßnahme wurde jedoch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Beschwerde eingereicht. Die DUH argumentiert, dass solche Subventionen nur zulässig sind, wenn sie der Energiewende und der Erreichung von Klimazielen dienen, was im Falle des LNG-Terminals nicht gegeben sei, basierend auf einem Rechtsgutachten, das diese Auffassung unterstützt.
Die aktuelle Situation rund um die Baustelle und die Proteste werfen grundlegende Fragen zur künftigen Energiepolitik und zum Umweltschutz auf. Diese Debatte wird sicherlich auch weiterhin intensiv geführt werden müssen, vor allem im Hinblick auf die zunehmenden Klimakrisen und den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.
Die Lage bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen sowohl die Aktivisten als auch die Behörden ergreifen werden. Um mehr über den Hintergrund der Proteste und die derzeitigen Entwicklungen zu erfahren, vergeben Sie einen Blick auf www.shz.de.