Ein alarmierender Insektenschwund in Schleswig-Holstein bringt die Fledermäuse in ernsthafte Bedrängnis! Die geflügelten Säugetiere, die von Oktober bis April im Winterschlaf sind, leiden unter dramatischen Nahrungsmangel. Ulrich Lensinger, ein engagierter Fledermausschützer, warnt: „Die Tiere gehen zum Beispiel unterernährt in den Winterschlaf, zum Teil reichen die Fettreserven dann nicht aus bis zum nächsten Frühjahr.“ Dies führt dazu, dass sie entweder in ihren Quartieren sterben oder viel zu früh aufwachen und verzweifelt auf die Jagd gehen müssen.
Die Segeberger Höhle, das größte bekannte Quartier in Schleswig-Holstein, beherbergt jährlich rund 30.000 Fledermäuse. Doch auch die großen Abendsegler, die sich in Baumhöhlen verstecken, sind betroffen. Tragischerweise wird die alte Levensauer Hochbrücke bei Kiel, ein beliebtes Quartier für diese Arten, abgerissen. Lensinger erklärt: „Das sind alles so Sachen, die dazu führen, dass es den Arten immer schlechter geht.“ Die Situation wird durch weitere Gefahren wie Windenergieanlagen verschärft, die besonders hochfliegende Arten wie den großen Abendsegler bedrohen.
Zusätzliche Bedrohungen für Fledermäuse
Aber das ist nicht alles! Gebäudesanierungen und -dämmungen nehmen den Fledermäusen, die auf menschliche Strukturen angewiesen sind, ihre Quartiere. Lensinger betont, dass dies die Hälfte aller Fledermausarten betrifft. Um die bedrohten Tiere zu schützen, müssen dringend Ersatzquartiere geschaffen werden.
Die Ursachen für den Insektenschwund sind vielfältig. Eine erschreckende Studie aus dem Jahr 2017 zeigt, dass die Gesamtmasse fliegender Insekten in Deutschland zwischen 1989 und 2016 um mehr als 75 Prozent gesunken ist! Intensive Landwirtschaft, Lichtverschmutzung und Flächenversiegelung stehen im Verdacht, die Hauptverursacher zu sein. Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2023 belegt zudem, dass ungünstige Witterungsbedingungen den Rückgang der Insektenmasse weiter verstärken. Die Zeit drängt, und die Fledermäuse sind in Gefahr!