Die Ostseeküste von Schleswig-Holstein wird diesen Sommer nicht nur von warmem Wetter geprägt, sondern auch von einer alarmierenden Zunahme an Feuerquallen. An den Stränden von Fehmarn kam es am vergangenen Wochenende zu einem besorgniserregenden Vorfall: 83 Badegäste mussten mit Hautverbrennungen behandelt werden, nachdem sie in Berührung mit den gefährlichen Tieren kamen.
Ein neues Phänomen an der Küste
Die hohe Anzahl an Feuerquallen, die in dieser Saison aufgetreten ist, sorgt für Besorgnis unter den Badegästen und den Rettungsschwimmern der DLRG. Thies Wolfhagen, Sprecher der DLRG Schleswig-Holstein, erläutert: „Das hängt von den Strömungen und der Windrichtung ab.“ Besonders die vorherrschenden Ostwinde scheinen dafür verantwortlich zu sein, dass die Quallen vermehrt ans Ufer gespült werden.
Entstehung und Wirkung der Feuerquallen
Feuerquallen besitzen einen charakteristischen gelbbraunen Schirm, der unter Wasser rötlich erscheint. Ihre Tentakeln können bis zu mehreren Metern lang sein und haben es in sich: Die Nesselkapseln, die sich an diesen Fäden befinden, enthalten ein giftiges Sekret. Bei Kontakt mit der Haut kommt es rasch zu heftigen Schmerzen und Hautreizungen. In schweren Fällen können sogar Übelkeit und Atemprobleme auftreten.
Richtige Maßnahmen bei Kontakt
Wenn es zu einem Kontakt mit einer Feuerqualle kommt, ist schnelle und überlegte Reaktion gefragt. Es wird geraten, Ruhe zu bewahren und die betroffene Stelle nicht direkt mit der Hand zu berühren oder mit Süßwasser zu spülen, da dies die Nesselzellen aktivieren könnte. Stattdessen sollte Salzwasser verwendet werden, um die Stelle zu reinigen. DLRG-Mitarbeiter verwenden Rasierschaum, um die betroffenen Hautstellen zu behandeln, was die Symptome mildern kann.
Die Auswirkungen des Klimawandels
Die steigende Anzahl an Feuerquallen wird von Experten auch mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht. Die höheren Wassertemperaturen, die im Zuge des Klimawandels beobachtet werden, schaffen ideale Bedingungen für das Wachstum der Quallenpopulation. Bereits seit mehreren Jahren zeigen sich in den Sommermonaten an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste signifikant mehr Feuerquallen als in früheren Jahrzehnten.
Auswirkungen auf die Badegesellschaft
Die erhöhten Quallenpopulationen haben nicht nur Auswirkungen auf das Badevergnügen, sondern auch auf die allgemeine Sicherheit an den Stränden. Die DLRG arbeitet intensiv daran, die Öffentlichkeit über die Gefahren aufzuklären und Maßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen zu fördern. Diese Quallen-Alarm-Situation ist ein deutliches Zeichen dafür, wie Umwelteinflüsse das Freizeitverhalten und die Sicherheit an Küstenregionen beeinflussen können.
– NAG