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Erntebilanz 2023: Trübes Wetter dämpft Erträge in Ottendorf

Schleswig-Holsteins Ackerbauern mussten 2023 aufgrund von anhaltendem Regen und niedrigen Erzeugerpreisen, wie heute auf dem Betrieb Sager in Ottendorf vorgestellt, erhebliche Ertragsverluste bei Weizen und Raps hinnehmen, was die ohnehin schon trüben Aussichten für die Landwirtschaft im Land weiter verschlechtert.

In Schleswig-Holstein kommen die Ackerbauern einfach nicht zur Ruhe. Heute wurde auf dem Betrieb Sager in Ottendorf, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, die Erntebilanz für das laufende Jahr präsentiert. Die Erntezahlen stimmen wenig optimistisch. Die anhaltend trübe Witterung sowie die damit einhergehenden Ertragsverluste über einen großen Zeitraum bestimmen das aktuelle Bild der Landwirte. Über das gesamte Vegetationsjahr hinweg hat das Wetter, insbesondere die Regenfälle, den Landwirten stark zu schaffen gemacht.

Die Prognosen des Statistikamts zeichnen ein ähnliches Szenario: Die Erträge bei Weizen und Raps sind stark gesunken, was eine besorgniserregende Entwicklung für die Bauern darstellt. Noch zu Beginn der Saison hatten viele Landwirte gehofft, dass sich die Bedingungen verbessern würden, doch die Realität sieht derzeit anders aus. Die Landwirtschaftskammer hat in ihren Landessortenversuchen die Auswirkungen der widrigen Wetterverhältnisse dokumentiert, welche die Gesamtbilanz der Ernte zusätzlich belasten.

Erträge und Herausforderungen

Insbesondere die Ergebnisse der Landessortenversuche sind alarmierend. Hier zeigen sich die gravierenden Folgen der unbeständigen Wetterverhältnisse und der niedrigen Erzeugerpreise. Sichtlich betroffen ist auch die Rapsernte. Die wiederholt schlechten Witterungsbedingungen haben zu einer signifikanten Verringerung des Ertrags geführt, was insgesamt einen Rückgang in der Produktion bewirken könnte. Dieses Jahr droht somit, ein weiteres von vielen durch extreme Wetterverhältnisse geprägtes Jahr zu werden, was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Ackerbauern verschärft.

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  • Ertragsverluste bei Weizen und Raps sichtbar.
  • Probleme mit der Witterung während der gesamten Vegetationsperiode.
  • Niedrige Erzeugerpreise belasten zusätzlich.

Der Betrieb Sager steht hierbei stellvertretend für viele Ackerbaubetriebe in der Region, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Wetterbedingungen haben nicht nur die Ernte, sondern auch die gesamte Produktionsplanung der Landwirte beeinflusst. Oftmals war ein sicherer Ertrag für viele von ihnen nicht mehr gewährleistet, was eine große Unsicherheit mit sich bringt.

Ein weiteres bedeutendes Detail ist, dass auch die anderen Bundesländer im Norden von diesen Ertragsverlusten betroffen sind. Die Verknüpfung der Landwirtschaftskammern verschiedener Regionen könnte helfen, die Situation regional zu analysieren und möglicherweise gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Dennoch zeigt sich, dass die Mehrheit der Landwirte an ihren Pflanzungen festhält, obwohl die Rahmenbedingungen schwieriger denn je sind.

Marktentwicklung und Anbaustrategien

Die Entwicklung der Erzeugerpreise steht zudem im Mittelpunkt der Diskussion. Die niedrigen Preise stellen eine ernste Herausforderung dar, die viele Landwirte nur schwer überwinden können. Sie reflektieren nicht nur die Qualität der Ernte, sondern auch die Ertragsverhältnisse im gesamten Markt. Wichtig wird sein, wie sich die Preise in den kommenden Monaten entwickeln, während die Landwirtschaft auf neue Strategien setzen muss, um sich diesen neuen Bedingungen anzupassen.

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Die Situation zwingt die Ackerbauern zu einer Neubewertung ihrer Anbaustrategien und Ernteplanung. Anhaltende Unsicherheiten erfordern kreative Ansätze und möglicherweise einen Rückgriff auf resistente Sorten. Das langfristige Ziel bleibt es, die Inflation der Erzeugerpreise zu überwinden und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Die Schlüssel dazu könnten verbesserte Wetteranalysen, angepasste Anbautechniken oder auch der verstärkte Einsatz von Technologien zur Wetterprognose sein.

In dieser herausfordernden Zeit müssen sie sich auf den Austausch mit Experten und anderen Landwirten stützen, um neue Wege zu finden, auch im Angesicht widriger Umstände eine erfolgreiche Ernte einzufahren.

Aktuelle Herausforderungen für die Landwirtschaft

Die Ackerbaubetriebe sehen sich in diesem Jahr mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Neben den extremen Wetterbedingungen, die von Regen und Kälte geprägt sind, beeinflussen auch steigende Produktionskosten die Ertragssituation der Landwirte. Der Preisanstieg für Betriebsmittel, insbesondere für Dünger und Kraftstoffe, hat dazu geführt, dass die Wirtschaftlichkeit vieler Betriebe in Gefahr ist. Laut dem Landwirtschaftsministerium haben sich die Kosten für Düngemittel seit dem Vorjahr um bis zu 30 Prozent erhöht.

Die niedrigen Erzeugerpreise tragen zusätzlich zur prekeren Lage bei. Trotz der Forderungen nach höheren Preisen profitieren die Landwirte selten in dem Maße, wie es notwendig wäre, um nachhaltige Erträge zu sichern. Besonders betroffen sind hierbei die Kartoffel- und Getreideproduzenten, deren Margen unter Druck stehen. Ein Blick auf die Erzeugerpreise zeigt, dass diese in den letzten Jahren oft nicht im Einklang mit den Produktionskosten gestiegen sind, was die Rentabilität der Betriebe weiter verringert. Der Deutsche Bauernverband weist regelmäßig auf die prekären Marktbedingungen hin, die durch die volatile Nachfragesituation verstärkt werden.

Einfluss von Klimaveränderungen auf die Landwirtschaft

Das Wetterphänomen, das die gegenwärtige Erntebilanz beeinflusst, ist nicht nur ein kurzfristiges Problem, sondern Teil eines größeren Trends, der durch den Klimawandel verstärkt wird. Langfristige Studien zeigen, dass extreme Wetterereignisse, wie Dürre und Starkregen, voraussichtlich zunehmen werden. Eine aktuelle Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung bestätigt, dass Landwirte sich auf eine zunehmend unberechenbare Witterung einstellen müssen, die sich auch auf die Wahl der Anbaukulturen und landwirtschaftlichen Praktiken auswirken wird.

Die angepassten Anbaustrategien erfordern Investitionen in Technologien und Wissen, um die Risiken, die durch ungünstige Wetterbedingungen entstehen, abzufedern. Dies wird nicht nur durch die Notwendigkeit behindert, mit begrenzten finanziellen Ressourcen zu arbeiten, sondern auch durch die langsame Umsetzung von Förderprogrammen seitens der Politik. Daher bleibt die Frage, wie langfristige Resilienz in der Landwirtschaft aufgebaut werden kann, auch in Zukunft eine zentrale Herausforderung für die Branche.

– NAG

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