In Dithmarschen hat eine Familie einen tierischen Freund, der für Aufsehen sorgt: Timmi, das Reh, hat sich den Lebensraum einer Menschenfamilie gesucht! Tagsüber streift der haarige Abenteurer in den Feldern umher, doch wenn die Nacht hereinbricht, zieht es ihn in die warmen Gefilde des Wohnzimmers seiner neuen Familie. "Er sollte eigentlich in die Freiheit entlassen werden, doch Timmi wollte dies einfach nicht", berichtet die engagierte Pflegerin Ati.
Die Geschichte von Timmi beginnt dramatisch: Ein Wildunfall hat seine Mutter das Leben gekostet, und so fand Ati, die ein großes Herz für Tiere hat, das etwa eine Woche alte Rehkitz und nahm es auf. Mit wertvoller Biestmilch zog sie ihn groß, was diesen tierischen Mitbewohner zu einem ganz besonderen macht. "Wir sind einfach glücklich, dass er lebt und bei uns ist", sagt Ati und genießt die Zuneigung des zutraulichen Tiers. Timmi kann jederzeit das Haus verlassen, wenn er möchte, und der Garten ist sein persönliches Reich.
Timmi trägt einen Transponder!
Auffallend ist, dass Timmi mit einem Transponder ausgestattet ist - so kann er von Jägern leicht geortet werden! Wenn Ati seinen Namen ruft, stürmt er von den nahen Feldern herbei, natürlich nur wenn ihm danach ist. "Ich bin seine Mama, und das kennt er nur so", sagt sie mit einem Schmunzeln. Während Timmi ein scheues Verhalten gegenüber Fremden zeigt, ist er seiner Pflegerin gegenüber verspielt und lieb.
Wildbiologe Frank Zabel hat jedoch Bedenken: Er warnt vor der Aufzucht von Wildtieren in menschlichem Umfeld. "Wildtiere sind keine Haustiere, und es gilt, die entsprechende Distanz zu wahren. Die Tiere müssen in Gruppen großgezogen werden, um ein natürliches Sozialverhalten zu gewährleisten", erklärt er. Unglückliche Geschichten gibt es genug, wenn Menschen Rehkitze aus ihrer Umgebung entnehmen, weil sie nach der Mutter rufen. Timmi hingegen scheint in seiner besonderen Situation gedeihen zu können, auch wenn Experten eine solche Haltung kritisch sehen.
Details zur Meldung