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Neuenkirchen fürchtet um Ruhe: Gewerbegebiet neben Northvolt geplant

Die Herausforderungen der Ansiedlung von Northvolt und ihre Auswirkungen auf die Region

Das schwedische Unternehmen Northvolt ist seit Ende März 2024 mit dem Bau einer Batteriefabrik in Heide, Kreis Dithmarschen, beschäftigt. Während diese Entwicklung als großer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Energiezukunft gefeiert wird, bringt sie auch große Herausforderungen für die umliegenden Gemeinden mit sich. Insbesondere die Notwendigkeit zusätzlicher Gewerbeflächen für Zulieferer wirft Fragen auf und könnte weitreichende Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft haben.

Wirtschaftliche Bedeutung für die Region Dithmarschen

Northvolt plant, Zulieferer in unmittelbarer Nähe zur neuen Batteriefabrik anzusiedeln, um Transportwege zu verkürzen und Kosten zu minimieren. Der Northvolt-Projektleiter Nicolas Steinbacher hebt hervor, dass eine enge Infra­struktur zwischen den Produktionsstätten für den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend ist. Eine Ansiedlung weiterer Unternehmen könnte mehrere Tausend neue Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region Dithmarschen schaffen und somit zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen.

Die Sorgen der Anwohner in Neuenkirchen

Die kleine Gemeinde Neuenkirchen, die eine Bevölkerung von etwa 1.000 Menschen zählt und hauptsächlich von Landwirtschaft und Tourismus geprägt ist, steht vor einem tiefgreifenden Umbruch. Bürgermeister Thies Wellnitz äußert Bedenken, dass die Ansiedlung eines Gewerbegebiets negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Einwohner haben könnte. Die Änderung des ruhigen dörflichen Lebens wäre unweigerlich zu spüren, insbesondere wenn es um eine angemessene Verkehrsanbindung geht, die den Schwerlastverkehr bewältigen muss.

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Die Rolle der Amtsverwaltung und der Grundstücksgesellschaft

Die Amtsverwaltung zeigt sich besorgt aufgrund der Herausforderungen, die mit der Planung eines Gewerbegebiets verbunden sind. Björn Jörgensen, der leitende Verwaltungsbeamte, betont, dass die Entwicklung eines 170 Hektar großen Gebiets großen Respekt erfordere. Auch Dithmarschens Landrat Thorben Schütt hat das Thema in seinen Fokus genommen und kündigte die Gründung einer Grundstücksgesellschaft an, um die Verhandlungen mit Landbesitzern voranzutreiben und die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Kommunale und gesellschaftliche Bedenken

In den betroffenen Gemeinden gibt es zahlreiche Fragen zur Verkehrsanbindung und zur Größe eines geplanten Güterbahnhofs. Der Bürgermeister von Neuenkirchen, Thies Wellnitz, fordert mehr Informationen, um die Bedenken der Bevölkerung zu adressieren. Auch Anwohnerin Anja Garczarek brachte ihre Sorgen vor, dass Unsicherheiten über die Zukunft ihre eigenen Planungen zur Renovierung beeinträchtigen könnten.

Der Expertenstandpunkt zur Ansiedlung von Zulieferern

Uwe Mantik, ein Experte von CIMA, hebt hervor, dass Zulieferer einen wesentlichen Bestandteil bei der Ansiedlung neuer Industrien ausmachen. Er unterstreicht die wirtschaftlichen Vorteile, die durch die Ansiedlung von Zulieferern in der Nähe der Hauptproduktionsstätte entstehen. Dies fördert nicht nur regionale Geschäfte, sondern trägt auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Verbesserung der lokalen Wirtschaftskraft bei.

Insgesamt stehen die Gemeinden rund um die neue Northvolt-Fabrik vor erheblichen Herausforderungen, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Aspekte betreffen. Das Gelingen dieses Großprojektes hängt nicht nur von der erfolgreichen Planung und Ansiedlung von Zulieferern ab, sondern auch von der Akzeptanz durch die Anwohner und deren aktiver Einbindung in den Prozess.

– NAG

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