In einem bemerkenswerten Schritt zur Förderung interreligiöser Verständigung trafen sich Ende September zahlreiche Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen im Bürgerhaus in Heide. Die Veranstaltung, die seit 2018 zweimal jährlich stattfindet, nahm in diesem Jahr eine besondere Wendung mit einer interaktiven Mitmachaktion, bei der das Thema „Licht als Zeichen der Hoffnung für die Welt“ diskutiert wurde. Diese Thematik spiegelte die symbolische Bedeutung von Licht in den jeweiligen Religionen wider und sorgte für einen lebendigen Austausch.
Die Teilnehmer konnten durch Videobeiträge aus der Bahai- und der jüdischen Gemeinschaft, sowie durch Gedichte von Jugendlichen der Ahmadiyyagemeinde, einen vielseitigen Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema gewinnen. Ergänzt wurden diese Darbietungen durch Fotos von Kerzen in einer katholischen Kirche und ein gemeinsames Lied, das die verbindende Kraft der Musik im christlichen Glauben demonstrierte. Die Referenten, darunter Rizwan Ahmad Khan (Islam), Adriana Stern (Judentum), Regine Shahidinejad (Bahaitum) und Pastor Peter Minh Duc Tran (Christentum), teilten ihre Einsichten und reflektierten über die gemeinsamen Werte ihrer Glaubensgemeinschaften.
Gemeinsames Gebet und Lichtsymbolik
Der Abend begann mit Gebeten, die aus den verschiedenen Religionen vorgetragen wurden, und endete mit einem gemeinsamen Segen, der die versammelten Gläubigen zusammenbrachte. Während der Veranstaltung wurden viele gemeinsame Werte hervorgehoben: Güte, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Verantwortung und Frieden sind zentrale Themen in allen abrahamitischen Religionen. Es wurde betont, dass die Seele durch die göttliche Liebe und das Licht genährt wird.
Nach den offiziellen Programmpunkten zogen die Teilnehmer mit Kerzen in den Park der Neuen Anlage. Mit Gesängen aus Taizé schufen sie eine Atmosphäre des Friedens und der Gemeinschaft. Ein besonderes Highlight war das Herz, das aus Lichtern gebildet wurde – ein starkes Symbol für Einheit und Hoffnung. Die Moderatorin der Veranstaltung, Axinia Gaul, unterstrich die Bedeutung des Dialogs und der Offenheit zwischen den Religionen.
Unter der Leitung von Jozefa Ahmad, einer Vertreterin der Ahmadiyya-Gemeinde in Heide, trugen Frauen aus einem interkulturellen Kochtreff mit einem schmackhaften Buffet zur Geselligkeit des Abends bei. Auch technische Unterstützung kam von Nick Rathje, während Martina Weppner von der Buchhandlung Scheller Boyens mit ihrem Büchertisch verschiedene Literatur über interreligiöses Miteinander präsentierte. Der Abend war nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern bot auch Raum für tiefe Gespräche und emotionale Verbundenheit.
Wichtige Botschaften für die Gesellschaft
„Es ist enorm wichtig und trägt dazu bei, Mauern und Vorurteile abzubauen, wenn Vertreter*innen verschiedener Religionen so offen und wertschätzend miteinander im Gespräch sein können“, äußerte Monika Schmudde, eine der Organisatorinnen vom Evangelischen Frauenwerk Dithmarschen. Gemeinsam mit einem bunten Netzwerk, das auch Lars Wulff, den Flüchtlingsbeauftragten des Kirchenkreises Dithmarschen, und Florenc Dulla von der Koordinierungsstelle für Teilhabe und Integration umfasst, wurde die Veranstaltung möglich gemacht. Die Stadt Heide und das DW Dithmarschen unterstützen das Projekt und zeigen damit ihr Engagement für ein harmonisches Miteinander.
Besonders bemerkenswert war das freundschaftliche Aneinandersitzen der Referenten aus Islam und Judentum, welches als Beispiel für die notwendige Einheit in der heutigen Gesellschaft hervorgehoben wurde. Solche Gesten der Freundschaft und des Respekts zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften sind entscheidend für den Frieden und die Einheit in unserer Welt.
Insgesamt war die Veranstaltung ein bewegender Abend, der sowohl Kopf als auch Herz berührte. Die positiven Erlebnisse und die engagierte Diskussion über Hoffnung und Licht werden sicherlich lange im Gedächtnis der Teilnehmenden bleiben. Es wurde deutlich, dass der Austausch zwischen den Religionen nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, um eine friedliche Koexistenz in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft zu fördern. Weitere Informationen zu den Hintergründen und der Bedeutung dieser Veranstaltung finden sich auf www.boyens-medien.de.